Übers Halberg-Open-Air-Gelände wachsen Blumen Blumen statt Ferienfest

Wenn das Gras aufs Gesicht zukommt, ist es zu Ende. Jedenfalls für die meisten von uns. Es sei denn, man ist zum Beispiel Gärtner oder Landwirt oder so. Für alle andere bedeutet „ins Gras beißen“: Man lebt ab.

Auf dem Halberg wachsen jetzt Blumen auf dem ehemaligen Party-Gelände.
Foto: SZ/Robby Lorenz

Und wenn dann übers Grab auch noch „Gras wächst“, dann ist man nicht nur tot, sondern auch vergessen. Über etwas Gras wachsen lassen, also es dem Vergessen anvertrauen, hat mir mal ein Fachmann erklärt, komme daher: Dass über Gräber Gras wächst.

Dass auf dem Saarbrücker Halberg einfach Gras wächst, wo einst das Leben tobte, fanden die Leute vom Saarländischen Rundfunkt daher wohl unpassend. Dabei hat es dem Gras auf dem Rundfunkgelände gut getan, dass etwas gestorben ist. Das Schülerferienfest nämlich, auch mal Halberg-Open-Air genannt. Mein Kollege Frank Bredel hat herausgefunden: Wo bis vor zwei Jahren zu Beginn der Sommerferien Popstars vor Teenagern zur kostenlosen Party musizierten, ist heute ein Blumenmeer. „Die einstige Radiowiese, die unter den Füßen des Publikums vor der Bühne immer sichtlich litt, wurde nach dem Umzug des Festivals nach St. Wendel nicht mehr für Konzertzwecke gebraucht“, erzählt er. Und er hat in Erfahrung gebracht, dass SR-Mitarbeiterin Patricia Brever die Idee hatte: „Man könne doch die Fläche sinnvoll nutzen und eine Wildblumenwiese anlegen.“ Der Vorschlag wurde umgesetzt. „2000 Quadratmeter Wiese wurden neu eingesät, Samen von mehr als 40 Arten wurden ausgebracht und stehen jetzt in voller Blüte.“

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