Das Wetter im Köllertal Altweibersommer hat keine Chance

Sturm Sebastian brachte in der Nacht zu Donners- tag an der Eiweiler Wetter- station 45 Liter Regen pro Quadratmeter. Im Köllertal bleibt es auch weiterhin wechselhaft und kühl – immerhin lässt der Wind nach.

Das Wetter im Köllertal: Altweibersommer hat keine Chance
Foto: SZ/Robby Lorenz

Statt des typischen Altweibersommers hat in diesem September  schon recht früh der Herbst Einzug gehalten. Auch der erste Herbststurm sorgte zur Wochenmitte für Turbulenzen. Über Nordeuropa hat sich Zentraltief Reinhold eingenistet, Sturm Sebastian, entstanden westlich von Irland, zog unter Verstärkung über England und die Nordsee nach Dänemark, wobei sein umfangreiches Sturmfeld am Mittwoch auch im Köllertal spürbar war. Die sehr langsame Kaltfrontpassage sorgte außerdem von Mittwochabend bis Donnerstagfrüh für sehr ergiebige Dauerregenfälle, mit einer unwetterartigen Regensumme von 45 Liter pro Quadratmeter an unserer Wetterstation in Eiweiler – das entspricht fast zwei Drittel der herkömmlichen Monatsmenge. 

Nach Abzug des Orkantiefs kommt es am Wochenende zwar zu einer gewissen Wetterberuhigung, was Starkwind und Dauerregen angeht, doch es bleibt wechselhaft mit Schauern und sehr kühl, denn ein mit höhenkalter Luft angefüllter Höhentrog bestimmt die nächsten Tage unser Wetter. Während über dem Atlantik hoher Luftdruck von den Azoren bis Grönland reicht, dehnt sich im Gegenzug von Skandinavien tiefer Luftdruck weit nach Süden aus und lenkt mit einer nordwestlichen bis nördlichen Strömung Meeresluft polaren Ursprungs zu uns. Bei dieser Großwetterlage hat der Altweibersommer nicht den Hauch einer Chance.

Wurden wir im vorigen September noch mit einer langen Nachspielzeit des Hochsommers verwöhnt, weht uns diesmal ein ungewohnt kühler Herbstwind ins Gesicht. Heute ist es wechselnd bewölkt mit etwas Sonne, ab den Mittagsstunden können sich in der labilen Luftmasse zahlreiche Schauer und kurze Gewitter entwickeln. Bei Höchstwerten um 14 Grad ist es sehr kühl, aber der kräftige Wind der Vortage flaut wenigstens merklich ab. Morgen wechseln sich dichtere Wolken und Aufheiterungen ab, Schauer treten vorübergehend nur noch vereinzelt auf, ehe ab Sonntag die Schauer durch ein von Nordwesten herein schwenkendes Höhentief wieder häufiger werden. So ist es bis Dienstag teils stärker bewölkt, teils aufgelockert mit etwas Sonne, und wiederholt muss bei Temperaturen zwischen 13 und 16 Grad mit Schauern gerechnet werden.

Nachdem am Mittwoch nochmals ein Tiefausläufer mit Regen durchzieht, deutet sich in der zweiten Wochenhälfte unter schwachem Hochdruckeinfluss eine Wetterbesserung an. Bei einer freundlichen Mischung aus Sonne und Wolken steigen die Temperaturen zögerlich auf 17 bis 20 Grad an. Ob es in der letzten Septemberwoche doch noch freundlicher wird, bleibt abzuwarten. 

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