Saarbrücken Für Geschrei nicht geeignet

Abstimmung ist alles in diesen Tagen: in Städten und Kommunen, zwischen Ministerien, über Bundesländer, ja Länder hinweg. Alle reden miteinander, um gemeinsam die Pandemie, verursacht durch das Corona-Virus, in den Griff zu bekommen.

 Ilka Desgranges__ernst

Ilka Desgranges__ernst

Foto: SZ/Müller, Astrid

Information ist alles, Zusammenhalt auch. Und genau an dem Tag, an dem die Schulen für Wochen geschlossen werden, an dem nahezu alle Veranstaltungen abgesagt werden, schreibt die SPD-Fraktion im Saarbrücker Rat eine Pressemitteilung mit dem Titel „Wo ist eigentlich Uwe Conradt?“ Der Schlusssatz: „Sie sind als Krisenmanager gefordert, Herr Conradt.“ Dazwischen Vorwürfe, die Stadtverwaltung informiere nicht ausreichend. Eine Stunde, nachdem die Pressemitteilung der SPD in Opposition rausging, begann das schon früher geplante Gespräch Conradts mit Journalisten. Das Thema: Wie geht die Stadt mit der Corona-Krise um.

Man mag nun sagen, dass das schon einen Tag früher hätte geschehen können. Man darf aber auch sagen, dass besonnenes Handeln noch nie geschadet hat. Und man muss sagen, dass sich eine Pandemie, ein nie gekannter Ausnahmezustand, nicht eignet, um die Oppositionskarte gegen den Verwaltungschef auszuspielen. Wenn die SPD schon in so großer Sorge um uns alle ist, müsste sie zwingend fragen: Was können wir tun? Wie können wir helfen? Für Oppositionsgeschrei eignet sich eine Pandemie wahrlich nicht.

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