Neue Mobilität in der Landeshauptstadt Koalition im Saarbrücker Stadtrat will Fahrrad-Verleihsystem

Saarbrücken · CDU, Grüne und FDP fordern zwischen Außenbezirken und Innenstadt eine einfach nutzbare Alternative zum Auto. Und ein dichtes Netz aus Radwegen.

 Fahrradverleihsysteme gibt es in vielen deutschen Großstädten. Auch ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn bietet seine Dienste an.

Fahrradverleihsysteme gibt es in vielen deutschen Großstädten. Auch ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn bietet seine Dienste an.

Foto: dpa/Peter Kneffel

Die Saarbrücker Verwaltung soll bald ein Fahrrad-Verleihsystem einführen. Damit hat sie die Jamaika-Koalition im Stadtrat aus CDU, FDP und Grünen beauftragt. Der Erfolg des E-Scooter-Verleihs in Saarbrücken habe gezeigt, dass gut geregelte Verleihsysteme die umweltfreundliche Mobilität in der Stadt deutlich verbessern. Leihräder seien eine weitere Ergänzung, vor allem, um die äußeren Stadtbezirke besser mit der City zu verbinden. Jeanne Dillschneider (Grüne) sagt, in Saarbrücken gebe es täglich rund 45 000 Pkw-Fahrten mit einer Wegstrecke von zwei Kilometern oder weniger. Sie geht davon aus, dass die meisten dieser Fahrten sich vermeiden lassen, wenn es umweltfreundliche Alternativen zum Auto gibt. Der erfolgreiche Verleih von Elektrorollern zeige, dass die Bürgerinnen und Bürger vor allem für kürzere Strecken auf das Auto verzichten. Ein solches Verleihsystem solle auf weitere Verkehrsträger ausgeweitet werden.

Dillschneider fordert, dass die Stadt entweder mit einem privaten Anbieter oder einer städtischen Gesellschaft bald ein solches Leihsystem einführt. Sie spricht sich für ein stationsloses Modell wie beim Tret­rollerverein aus. Dies ermöglicht deutlich mehr Flexibilität als Systeme mit Verleihstationen. Weiterhin soll die Verwaltung prüfen, ob neben konventionellen und Elektrofahrrädern auch Lastenräder in das Verleihsystem aufgenommen werden können. Letztere hätten den Vorteil, dass sich auch größere Einkäufe mit dem Rad erledigen lassen und das Auto zu Hause bleiben kann.

Die Jamaika-Koalition im Stadtrat sieht in einem Verleihsystem großes Potenzial, um vor allem die äußeren Stadtbezirke besser mit der Innenstadt zu verbinden. Der CDU-Verkehrsexperte Hermann Hoffmann fordert den gleichzeitigen Ausbau von Radwegen in Saarbrücken. Beispiele wie die bevorstehende Einrichtung der Fahrradzone im Nauwieser Viertel müssten Schule machen.

Die bessere Verbindung äußerer Stadtbezirke durch Radwege ist Hoffmann zufolge genauso wichtig. „Mehr sichere Abstellmöglichkeiten und Ladestationen sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil, um die Akzeptanz des Radverkehrs in Saarbrücken zu steigern und damit die umweltfreundliche Mobilität zu stärken“, ergänzt der Christdemokrat.

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