Saar Wind Orchestra Zur Maibowle swingen die Saxophone

Rilchingen-Hanweiler · John Warmann und Berinike Gebhardt freuen sich nach vielen Proben auf ihren Auftritt im Saar Wind Orchestra.

 John Warmann und Berinike Gebhardt freuen sich aufs Konzert.

John Warmann und Berinike Gebhardt freuen sich aufs Konzert.

Foto: Heiko Lehmann

Zwei junge Musiker von der Oberen Saar reden über einen Auftritt vor 400 Gästen, als wäre es das Normalste von der Welt. Lampenfieber und Nervosität scheinen für Berinike Gebhardt aus Bübingen und John Warmann aus Kleinblittersdorf Fremdwörter zu sein. „Sagen wir mal so, in den Tagen vor dem Auftritt ist schon eine gewissen Anspannung da, aber wenn das Konzert losgeht, wird einfach nur noch Musik gemacht“, sagt Berinike Gebhardt.

Die 18-Jährige spielt an diesem Samstag zum ersten Mal mit im großen Saar Wind Orchestra bei der 49. Klingenden Maibowle in der Mehrzweckhalle von Rilchingen-Hanweiler. Mit neun Jahren fing Berinike an mit dem Saxophonspielen. „Damals konnte ich mich zwischen Schlagzeug und Saxophon nicht richtig entscheiden. Meine Mutter fand, dass Schlagzeug zu viel Krach mache, also hat das Saxophon das Rennen gemacht“, sagt die Schülerin, die im kommenden Jahr ihr Abitur macht.

Nur zwei der neun Frauen im Orchester spielen Saxophon. Ist das mehr was für Männer? „Nein, das ist Zufall. Ich habe vier Jahre im Jugendorchester in Hanweiler gespielt. Dort gibt es mehr Mädchen, die Saxophon spielen“, sagt die 18-Jährige.

Vor und nach den Proben mit dem Orchester übt die Bübingerin fleißig zu Hause für den ersten großen Auftritt mit dem Erwachsenen-Ensemble. Das Saxophonspielen soll aber ein Hobby bleiben. „Beruflich interessiere ich mich mehr für Geografie. Die Musik ist ein prima Ausgleich zum Alltag“, sagt Berinike.

Auch für John Warmann ist das Saxophon-Spielen nur ein Hobby der gehobenen Art. Der Kleinblittersdorfer fing mit elf Jahren an zu spielen. „Mein Vater ist ein großer Fan der Saxophon-Legende John Coltrane. Als ich Saxophon spielen lernen wollte, habe ich natürlich direkt eins bekommen. Mein Vater sagt, wer John heißt, muss auch Saxophon spielen“, sagt der 19-Jährige, der am Samstag bereits zum dritten Mal bei der Maibowle dabei ist.

Die Frage nach der Nervosität beantwortet Berinike. „John kann man mit nichts aus der Ruhe bringen, der ist immer locker“, sagt sie, und John muss lachen. Ein bisschen knistert es am Samstag aber dann doch bei dem 19-Jährigen. „Ich habe morgens den Mediziner-Test an der Uni. Darauf bereite ich mich seit Wochen vor. Ich möchte Medizin studieren“, sagt John.

Sechs Jahre spielte der Kleinblittersdorfer im Jugendorchester des Vereins, bevor er zu den Erwachsenen wechselte. Am Samstag sind die beiden Saxophon-Talente nicht die Einzigen aus dem Nachwuchs des Saar Wind Orchestras.

Am meisten freuen sich Berinike und John auf das Stück „Benny Goodman Memories“ von Naohiro Iwai. „Das geht’s ab, und da kommen die Bläser richtig zur Geltung“, sagt Warmann.

Die Klingende Maibowle beginnt am Samstag um 20 Uhr mit dem Blasorchester Lemberg aus der Pfalz. Dann gehört die Bühne dem Saar Wind Orchestra.

Für die Maibowle gibt es noch etwa 40 Karten (zehn Euro pro Stück) an der Abendkasse.

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