Wo der Impfbus im Einsatz ist Impfbus-Ärzte überzeugen auch Skeptiker

Rilchingen-Hanweiler · Warum mobile Impfangebote gerade für junge Leute besonders interessant sind, zeigt der Bus, der jetzt im Regionalverband unterwegs ist.

 In Rilchingen-Hanweiler ließen sich am Dienstag die meisten Menschen um die Mittagszeit im Bus des Regionalverbandes impfen.

In Rilchingen-Hanweiler ließen sich am Dienstag die meisten Menschen um die Mittagszeit im Bus des Regionalverbandes impfen.

Foto: Heiko Lehmann

Im Impfbus des Regionalverbandes Saarbrücken ließen sich in der vergangenen Woche 252 Menschen gegen das Corona-Virus impfen. Das waren sieben Menschen mehr als in der ersten Woche. Montags kamen 30 Menschen auf den Parkplatz vor die Supermärkte in Kleinblittersdorf, wo der Impfbus Station machte. „Ich bin zu Fuß gekommen. Ich habe kein Auto, und die Bahn- und Busverbindungen zu den Impfzentren sind nicht die besten. So konnte ich mich einfach nach dem Einkaufen impfen lassen. Es ging viel einfacher, als ich dachte, und ich bin dankbar für dieses Angebot“, sagt eine 58-jährige Frau aus Kleinblittersdorf.

Ähnlich sah es dienstags in Rilchingen-Hanweiler aus, wo 29 Menschen zum Impfbus kamen. „Ich war die ganze Zeit sehr skeptisch, was das Impfen angeht. Man hört und liest ja auch viel Negatives. Der Arzt vor Ort hat mir aber mit einer sehr guten Erklärung die ganze Angst genommen. Zudem war das Impfen selber ein Klacks. Ich hätte das schon viel früher machen sollen“, sagte eine 60-jährige Frau aus Rilchingen-Hanweiler, die ebenfalls zu Fuß zum Impfbus kam.

Abul Bashar ist als Arzt im Impfbus tätig, vor allem für die Beratung der Menschen zuständig und kann in Notfällen helfen. Die gab es ihm zufolge noch nicht. Alles laufe problemlos. „Es ist immer noch so, dass viele Menschen falsche Informationen haben und deshalb so skeptisch sind. Das merken wir jeden Tag und versuchen unser Bestes, um die Menschen richtig aufzuklären“, sagt Abul Bashar.

Mittwochs kamen 71 Menschen zum Impfbus nach Völklingen, donnerstags 69 nach Köllerbach und freitags 53 nach Großrosseln, um sich impfen zu lassen. Die Altersstruktur der Impfwilligen sei gemischt, und es kämen etwa gleich viele Frauen und Männer, teilten die Mitarbeiter des Regionalverbandes mit. Die Ankündigung, dass Coronatests ab Oktober kostenpflichtig sind, ist für junge Menschen ein starkes Argument, sich impfen zu lassen. „Wenn ein Test 15 Euro kostet und ich mich viermal pro Woche testen lassen muss, dann bin ich im Monat 240 Euro los. Das Geld habe ich einfach nicht“, sagte ein junger Köllerbacher.

 Das mobile Impfangebot des Regionalverbandes kommt  auch deshalb an, weil vielen die Fahrt ins Impfzentrum zu umständlich ist.

Das mobile Impfangebot des Regionalverbandes kommt  auch deshalb an, weil vielen die Fahrt ins Impfzentrum zu umständlich ist.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Nach Angaben des Impfbus-Teams gab es in zwei Wochen noch keinen negativen Zwischenfall. Alle Menschen, die sich im Bus impfen ließen, seien sehr freundlich gewesen. Der Regionalverband möchte den Impfbus auf unbestimmte Zeit einsetzen – so lange, wie das Angebot genutzt wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort