Wald „Wald-Tüv“ war in Kleinblittersdorf

Kleinblittersdorf · Die Kommune ließ ihre Wälder von einer Prüforganisation unter die Lupe nehmen. Die Gemeindeförsterin leistet offenbar gute Arbeit.

 Bürgermeister Stephan Strichertz, Gemeindeförsterin Martina Herzog und Lara Ruppel, Regionalassistentin der Prüforganisation PEFC (von links), montierten das Zertifizierungsschild am Kleinblittersdorfer Waldfriedhof.

Bürgermeister Stephan Strichertz, Gemeindeförsterin Martina Herzog und Lara Ruppel, Regionalassistentin der Prüforganisation PEFC (von links), montierten das Zertifizierungsschild am Kleinblittersdorfer Waldfriedhof.

Foto: Heiko Lehmann

Der Gemeindewald von Kleinblittersdorf zählt ab sofort zu den 66 Prozent des saarländischen Waldes, die den Anforderungen des Zertifizierungssystems PEFC genügen. Damit hat der Wald der Kommune sozusagen eine Art „Tüv“-Prüfung bestanden. Ein Schild in der Nähe des Waldfriedhofes dokumentiert diese Zertifizierung nach den Regeln des „Programme for the endorsement of forest certification schemes“ – kurz PEFC.

Lara Ruppel hat die Wälder der Gemeinde für das PEFC unter die Lupe genommen. Sie sagte: „Wir sind das weltweit größte unabhängige System, um eine nachhaltige Waldbewirtschaftung festzustellen. Hierbei wird der ganze Bereich vom Wald bis hin zum fertigen Endprodukt aus Holz beleuchtet.“ Ruppel ist PEFC-Regionalassistentin für Rheinland-Pfalz und das Saarland. Weltweit hat die Organisation bereits etwa 300 Millionen Hektar Wald zertifiziert.

Für die Gemeinde Kleinblittersdorf ist die bestandene Prüfprozedur ein Gewinn. „Viele Unternehmen, kaufen nur zertifiziertes Holz. Somit erfährt das Holz aus unserem Wald eine deutliche Aufwertung“, sagt Martina Herzog, die Försterin des Gemeindewaldes.

Der Kleinblittersdorfer Gemeinderat hat sich 2011 entschieden, eine eigene Försterin einzustellen. „Es war die absolut richtige Entscheidung damals. Unter der Regie von Martin Herzog hat sich viel getan“, sagt Bürgermeister Stephan Strichertz. 488 Hektar Wald besitzt  Kleinblittersdorf. Der Zertifizierung kostete die Gemeinde 18 Cent pro Hektar, also 87,84 Euro.

Bei einem Waldrundgang wurde am Montag der erste Biotopbaum ausgezeichnet. „Wir werden zehn Bäume pro Hektar als Biotopbäume ausweisen. Es sind besonders schützenswerte Bäume, die eine wichtige Rolle für Tiere und Pflanzen spielen. Diese Bäume dürfen nicht gefällt werden“, erklärt Herzog, die bei eine Seltenheit präsentierte. Die Elsbeere ist im Gemeindewald wieder auf dem Vormarsch. Die seltene Baumart, 2011 Baum des Jahres, hat ein besonders edles Holz und ihren Früchten wird eine heilende Wirkung zugeschrieben.

Um die Bevölkerung bei Waldarbeiten besser zu informieren und zu schützen, bringt die Gemeinde große Transparente über den Waldwegen in der Nähe der Arbeitsplätze an. Apropos Waldwege. „Unsere Waldwege sind zum großen Teil in einem guten Zustand. Allerdings müssen ein paar dringend erneuert werden, da sie selbst mit den Maschinen kaum noch befahrbar sind. Da muss was passieren“, sagt Herzog. Sie blickte dabei zu den lokalen Politikern – und diese nahmen das Ansinnen nickend zur Kenntnis.

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