Sport macht Behinderte und Kranke fit

Kleinblittersdorf. Es war eine nicht ganz einfache Zeit 1969. Kriegsversehrte und Rentner standen an Kinokassen oder in Gasthäusern Schlange und warteten auf die Auszahlung ihrer Rente. Es war vieles komplizierter als heute, aber dennoch auf eine sehr unspektakuläre Art auch wiederum einfacher

Kleinblittersdorf. Es war eine nicht ganz einfache Zeit 1969. Kriegsversehrte und Rentner standen an Kinokassen oder in Gasthäusern Schlange und warteten auf die Auszahlung ihrer Rente. Es war vieles komplizierter als heute, aber dennoch auf eine sehr unspektakuläre Art auch wiederum einfacher. "Gesellschaftlich gab es damals kaum etwas für ältere Menschen oder Versehrte des Krieges. Wir haben uns kurzerhand entschlossen, etwas zu tun", blickte Robert Jeanrond am vergangenen Freitag im Restaurant "Roter Hahn" in Kleinblittersdorf zurück. Jeanrond war damals Bürgermeister von Kleinblittersdorf und setzte sich für die Gründung einer Behinderten- und Rehabilitations-Sportgruppe (BRS) ein. Mehr als 30 Menschen trafen sich im Januar 1969 im Gemeindesaal in Kleinblittersdorf und trugen sich in eine Liste ein. "Alle wollten mitmachen, die Resonanz war toll", blickt Jeanrond auf die Gründung der BRS Kleinblittersdorf zurück. Roberts Bruder Hans wurde zum ersten Vereinschef gewählt, und los ging's. Die Mitglieder der Gruppe spielten und schwammen gemeinsam oder machten Gymnastik. Sie wollten trotz Erkrankung oder Kriegsleiden fit bleiben. Im Laufe der Jahre wurde die BRS-Gruppe immer größer, und weitere Sportarten kamen hinzu. Damals wie heute überwachten Ärzte das Training. Am vergangenen Freitag feierte der BRS sein 40-jähriges Bestehen. Viele Mitglieder kamen und feierten mit den Vereinsfreunden. Der BRS hat heute zwar nur noch wenige Kriegsversehrte in seinen Reihen. Aber dafür bietet er behinderten und kranken Menschen Platz und Sportmöglichkeiten."Wir haben drei sehr aktive Gruppen in unserem Verein. Gymnastik- und Schwimm-Gruppe, die Diabetiker-Gruppe und die Koronar-Sportgruppe für Herzerkrankte", erzählt Werner Wypysczyk, seit zwölf Jahren Vorsitzender der BRS Kleinblittersdorf. "Wie in den Gründerjahren wollen wir die Gesundheit unserer Mitglieder fördern und deren Lebensqualität verbessern. Auch heute werden die Trainingseinheiten von Ärzten überwacht. Ohne Blutdruckmessen darf bei der Koronar-Sportgruppe keiner mitmachen", nennt Wypysczyk Beispiele aus dem heutigen Training der BRS. Zum 40-jährigen Bestehen der BRS Kleinblittersdorf gratulierten viele Ortsvereine und Lokalpolitiker. Auch Hans Netzer, der Präsident des Behinderten- und Reha-Sportverbandes des Saarlandes, schaute bei der Feier vorbei.

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