Mit neuem Sturm zu altem Erfolg?
Auersmacher · Nach Platz vier in der abgelaufenen Saison zählt der SV Auersmacher für viele zu den Favoriten. Die Verantwortlichen wollen davon nichts wissen. Zum Auftakt soll aber trotzdem ein Sieg gegen Siersburg her.
Die Vorbereitungsphase für die kommende Saison steht bei Saarlandligist SV Auersmacher unter dem Motto Teambuilding. Die jungen Spieler müssen einerseits zusammenfinden, um erfolgreichen Fußball spielen zu können. Andererseits übertragen die Spielertrainer Phillip Weyers und Andreas Wellner jedem Einzelspieler die Aufgabe, ihre persönlichen Ziele für das kommende Jahr festzulegen. "Wir versuchen auf diesem Wege jeden Spieler besser in die Mannschaft zu integrieren", begründet das Trainerteam diese Entscheidung. Die persönliche Verantwortung sei zudem ein Garant für eine bessere individuelle Entwicklung der Spieler und für ein Saisonziel, mit dem sich jeder Einzelne identifizieren könne. Konkretere Angaben zu diesem Thema wollten die Trainer nicht machen. "Selbst wenn die Mannschaft ein gemeinsames Ziel gefunden hat, werden wir das für uns behalten, um den Druck rauszunehmen."
Die Erwartungen an das Team sind nicht gerade gering, nachdem der SVA die letzte Saison mit einem starken vierten Platz beenden konnte. Trotzdem spricht in Auersmacher derzeit niemand von einem möglichen Aufstieg. "Die Liga wird dieses Jahr ausgeglichener sein. Mettlach wird vermutlich wieder ganz oben mitspielen, aber andere Vereine haben sich personell massiv verstärkt. Selbst mutmaßliche Underdogs haben immer wieder Highlights gesetzt und sollten nicht unterschätzt werden", sagt Wellner.
Aus diesem Grund nimmt beim SVA auch niemand das Auftaktspiel vor heimischem Publikum gegen den FV Siersburg am kommenden Sonntag (15 Uhr) auf die leichte Schulter, obwohl dieser in der letzten Saison nur knapp am Abstieg vorbeigeschrammt ist. "Das Eröffnungsspiel ist immer ein ganz Besonderes, vor allem wenn es ein Heimspiel ist. Da muss sich die Mannschaft zum ersten Mal den Anforderungen der Liga stellen. Aber natürlich wollen wir mit einem Sieg in die Saison starten", sagt Wellner.
Zusätzlich erschwert wird diese Aufgabe durch den Wechsel der beiden Toptorjäger. Marco Wolf verließ den Verein Richtung SG Parr Medelsheim und Maurice Urnau wechselte zum FC Hertha Wiesbach. Zusammen erzielten die Stürmer 35 der insgesamt 83 Auersmacher Tore in der Vorsaison. Dass diese Lücken nur schwer zu schließen sind, weiß auch das Trainergespann. Wiederum setzen Weyers und Wellner auf das ganze Team. "Wir müssen versuchen, das im Kollektiv aufzufangen. Deshalb halten wir immer die Augen offen nach Spielern, die in unser Konzept passen. Die Kader unserer ersten und zweiten Mannschaft sind in beide Richtungen durchlässig. Das spornt letztlich alle zu Höchstleistungen an."
Konstanz als Ziel
Diese Leistungsbereitschaft ist bereits in der Vorbereitungszeit gefragt. Neben Ausdauer- und Krafttraining stehen auch Spielzüge und Taktikschulung auf dem Trainingsplan. Dazu kommt eine ganze Reihe von Testspielen, in denen Trainer und Mannschaft ihre Möglichkeiten ausloten.
"Wir bestreiten derzeit viele Vorbereitungsspiele mit dem Ziel dem Team die Konstanz zu geben, die uns letztes Jahr stellenweise gefehlt hat. Wir haben mit unserem jungen Kader zu oft Lehrgeld bezahlt. Das wollen wir dieses Jahr unbedingt vermeiden."
Im Dienste der Mannschaft laufen die beiden Trainer auch gerne selbst einmal auf. Den Platz auf der Bank nimmt meist Wellner ein während Weyers im defensiven Mittelfels als klassischer Sechser agiert. "Wir stehen eigentlich nie zusammen auf dem Platz. In dieser Spielklasse muss immer einer von außen den Überblick wahren. Wenn man selbst auf dem Platz steht, ist es schwer alles im Auge zu behalten und entsprechend zu reagieren. Außerdem," sagt Weyers und muss lachen, "würden wir einfach zu viel Zauberfußball spielen".
Zum Thema:
Auf einen Blick Zugänge des SV Auersmacher : Melvin Heid, Christoph Fuhr (SV Saar 05), Hasan Sonsuz (1. FC Saarbrücken , U19). Abgänge: Maurice Urnau (Hertha Wiesbach), Marco Wolf (SG Parr Medelsheim), Tobias Müller (FC Rastpfuhl). dix
