Warum er Motorrad fährt? Dietmar Hector überlegt nur Sekunden. Dann erzählt er von einer Leidenschaft, die ihn auch nach Jahrzehnten nicht loslässt. Der Auersmacher (54) liebt ein Fahren, das alle Sinne anspricht. Er mag es, die Luft zu spüren, in der vielleicht sogar noch der Duft eines guten Parfums schwebt. Dazu klingt ihm unablässig das Sirren des Asphalts in den Ohren. "Es ist halt kein Vergleich zum Auto." Wenn er auf seinem 100-PS-Tourer durch die Landschaft gleitet, lässt er es immer gemächlich angehen. So wie die Menschen, mit denen er seit nun 30 Jahren die Freude an kernigen Maschinen teilt. Seit Oktober 1984 rollen sie als Club, als Motorradfreunde Auersmacher , durch Deutschlands schönste Landschaften. 19 Jahre ist das jüngste Mitglied. Auf 60 Lenze bringen es die Ältesten. Die Motorradfreunde kennen die Schönheiten Nordhessens ebenso wie den malerischen Schwarzwald. Die Biker tun auch etwas für ihr Heimatdorf. Sie bewirten zum Beispiel bald einmal mehr die große Fangemeinde der Auersmacher Adventskalender-Aktion. "Zwei bis drei Leute von uns helfen dabei immer."

Aber jetzt geht's erst einmal darum, drei Jahrzehnte Vereinsgeschichte Revue passieren zu lassen. Ein Motorrad aus Strohballen kündet schon am Ortseingang bei der Kuchlinger Kapelle vom 18. Oktober, dem großen Festsamstag im Ruppertshofsaal. Willkommen sind dort ab 19.30 Uhr alle, die sich fürs Motorradfahren interessieren. "Für die Dekoration bringt jeder alles mit, was er zuhause hat." Hinein platzieren die Gastgeber einen Querschnitt durch alle Motorradgattungen. Dann kann das Schwärmen beginnen. "Weil wir uns mit unseren Gästen gut unterhalten möchten, gibt es eine dazu passende Musik, die im Hintergrund bleibt." Im Vordergrund steht der Spaß an einer Fortbewegung, die weit mehr ist, als nur von A nach B zu kommen.