Kleinblittersdorfs Freibad schwächelt wieder

Kleinblittersdorf · Kleinblittersdorfs Freibad wirkt inzwischen wie ein ausgepowerter Sportler, der sich angeschlagen bis zum Schlusspfiff quält. Dann kommt die große Verjüngungskur für die 40 Jahre alte Anlage. Die steil nach oben geschnellten Besucherzahlen beweisen gerade in der laufenden Pannensaison, wie sehr den Bürgern ihr Freibad am Herzen liegt.

Ein Stück Beckenrand des Kleinblittersdorfer Freibades ist erneut kaputt. Am Montag haben sich Teile des Randes im Nichtschwimmerbecken gelöst. Bereits im Juni brachen große Teile des Beckenrandes im Schwimmerbecken weg. Das Freibad blieb danach mehrere Tage geschlossen. Im Juli ereigneten sich ähnliche Vorfälle, die wie Bürgermeister Stephan Strichertz sagte, über Nacht behoben werden konnten. "Wir werden auch die aktuellen Reparaturen durchführen können, ohne dass der Freibadbetrieb unterbrochen werden muss. Der Betrieb kann bis zum Saisonende Mitte bis Ende September aufrechterhalten werden ", sagte der Bürgermeister.

Er fügte allerdings hinzu, dass es sich nur um provisorische Flickarbeiten handelt. Dabei wurde der Beckenrand vor fünf Jahren doch für einen mittleren fünfstelligen Betrag erneuert. Ob die Gemeinde gegen das damals beauftragte Unternehmen Regressansprüche geltend macht, ließ der Bürgermeister noch offen. "Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob wir in dieser Sache gegen die Firma vorgehen", sagte Strichertz.

Klar ist aber, dass nach dieser Saison die große Sanierung des Bades beginnen soll. "Oberste Priorität hat der Beckenrand, und ich tendiere dazu, ihn komplett zu erneuern, damit wir in dieser Sache vielleicht sogar über Jahrzehnte Ruhe haben", sagte Strichertz.

Er spricht auch von einem großen Wasserverlust. "Die wegbrechenden Stellen sind das eine. Aber durch den maroden Beckenrand verlieren wir pro Saison Wasser im Wert von mehreren tausend Euro." Zweite Priorität hat die Technik. Vor allem die in die Jahre gekommene Filteranlage.

Zum Sanierungspaket gehört die Erneuerung des Sprungturms, der Liegewiesen, des Kinderbeckens, der sanitären Anlagen und der Umkleiden. "Wir wollen das Bad in den kommenden drei bis fünf Jahren wieder auf den neuesten Stand bringen. Die große Lösung würde uns bis zu 2,5 Millionen Euro kosten", sagt Strichertz, dem bereits mehrere Angebote vorliegen. "Es ist sehr schwierig. Jede Firma hat ein anderes Vorgehen, andere Ideen und andere Angebote. Da müssen wir uns zuerst mal schlau machen." Der Gemeinderat hat in seiner vorigen Sitzung eine Aktionsgruppe beschlossen, die sich ab Herbst gezielt ums Bad kümmert.

Aus der Bevölkerung gebe es bereits positive Signale. "Vorige Woche waren drei Frauen in meiner Sprechstunde, die sich einbringen und Sponsoren für die Arbeiten suchen wollen. Wir möchten alle unser Schwimmbad erhalten, und es sieht so aus, als ob die Bevölkerung ihren Teil beitragen will", sagt der Bürgermeister. Wie die Verwaltung mitteilte, waren in der aktuellen Saison bereits 27 000 Gäste im Bad. Dazu Strichertz: "Das sind 10 000 mehr als in der Vorsaison und bedeutet ein Plus von etwa 25 000 bis 30 000 Euro im Vergleich zum Vorjahr."

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