Gemeinde geht ein Licht auf Aus für alte Lampen in Kleinblittersdorf

Kleinblittersdorf · Die Gemeinde Kleinblittersdorf will mit neuer Beleuchtung Energie sparen. In drei Monaten sollen mehr als die Hälfte aller Straßenlampen LED-Lampen sein.

 Jakob Klet von der Firma Nieser bei der Umstellung auf LED-Lampen in Kleinblittersdorf.

Jakob Klet von der Firma Nieser bei der Umstellung auf LED-Lampen in Kleinblittersdorf.

Foto: Heiko Lehmann

„Kann losgehen“, ruft Roman Rollewitz, Elektroinstallateur bei der Firma Nieser aus Saarbrücken und guckt dabei nach oben. Er hat gerade auf dem großen Platz neben der Alte Schultstraße in Kleinblittersdorf die Sicherung aus einer Straßenlampe herausgeholt und das Kabel in der Lampe angeklemmt. Drei Meter höher steht Elektroinstallateur Jakob Klet in einer Hubarbeitsbühne und hat bereits die alte Lampen-Kugel abgenommen und das neue an das alte Kabel gebunden. Dann ziehen die beiden das neue Kabel durch den Lampenmast. „Das hier hat jetzt gut funktioniert. Es gibt aber auch Maste, da geht es nicht so einfach und es wird ziemlich kompliziert, das neue Kabel durchzuziehen“, sagt Jakob Klet. Er setzt nach dem Durchziehen des neuen Kabels die neue Lampen-Kugel mit LED-Beleuchtung ein. Roman Rollewitz schließt das neue Kabel in dem Lampen-Mast an und misst die Spannung, den Kurzschlussstrom und den Schleifenwiderstand. Dann wird die Sicherung wieder eingebaut und schon leuchtet es wunderbar hell. „Wir brauchen für eine Lampe etwa 20 bis 30 Minuten und schaffen zwischen 13 und 15 Lampen am Tag. Wenn es nicht gerade schüttet wie aus Eimern, können wir so auch bei Regen arbeiten“, erklärt Rollewitz.

Die Gemeinde Kleinblittersdorf hat beim Energiesparen durch eine Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Beleuchtung jetzt richtig losgelegt. In drei Monaten sollen mehr als die Hälfte aller Straßenlampen LED-Lampen sein. Sie ersetzen die veralteten und zu viel Energie verbrauchenden Leuchtstofflampen, Natriumdampfhochdrucklampen und Quecksilberdampflampen. Der Clou dabei: Die Lampen in kompletten Straßenzügen in den fünf Ortsteilen von Kleinblittersdorf werden künftig dimmbar sein und auch auf Bewegungen reagieren.

„In Nebenstraßen wird die Beleuchtung auf 25 Prozent heruntergefahren. Bei Bewegungen in der Straße steigt die Beleuchtung automatisch auf 80 Prozent“, sagt Thomas Broßius, der Leiter des Kleinblittersdorfer Bauamtes. Zudem werden gezielt die Straßen und Bürgersteige beleuchtet und nicht, wie bisher, die halben Vorgärten der Anwohner. Wie die Gemeindeverwaltung mitteilte, können durch die Modernisierungen bei den aktuellen Strompreisen jährlich bis zu 30 000 Euro gespart werden. Steigt der Strompreis in den kommenden Jahren noch weiter an, wird auch mehr gespart.

Wie die Gemeindeverwaltung weiter mitteilte, geht es nicht nur um das Einsparen von Geld, sondern auch um einen geringeren Energieverbrauch und die Vermeidung von etwa 75 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Drei Monate brauchen Roman Rollewitz und Jakob Klet, bis sie 729 Lampen des Kleinblittersdorfer Beleuchtungsnetzes mit LED-Lampen ausgetauscht haben. Das ist etwas mehr als die Hälfte aller öffentlichen Lampen in der Gemeinde. Die Energis Gmbh hat bei der Europaweiten Ausschreibung für diese Maßnahme das wirtschaftlichste Angebot abgegeben und den Zuschlag erhalten. Die Firma Nieser ist ein Subunternehmen von Energis. 440 000 Euro kostet die gesamte Maßnahme. 150 000 Euro steuert die Zukunft-Umwelt-Geselschaft aus Berlin bei und 130 000 kommen vom saarländischen Wirtschaftsministerium. Die restlichen 160 000 Euro legt die Gemeinde Kleinblittersdorf selber drauf.

Und was ist mit der anderen Hälfte des Kleinblittersdorfer Beleuchtungsnetzes? „Dort sind die Lampen noch so gut und effizient, dass sie noch drin bleiben können. Der Austausch würde zur Zeit auch noch nicht gefördert werden. Da müssen wir noch etwas warten“, fügt Thomas Broßius hinzu. Die Gemeindeverwaltung Kleinblittersdorf hat zudem einen Arbeitskreis gebildet, der Ideen sammelt, um auch an anderen Stellen Energie sparen zu können. Beispiele sind Bewegungsmelder in öffentlichen Gebäuden und Schulen oder Absenkung von Raum- und Wassertemperaturen in öffentlichen Gebäuden. Bis Ende September möchte der Arbeitskreis dem Bauausschuss von Kleinblittersdorf eine Liste mit möglichen und finanzierbaren Energiesparmaßnahmen präsentieren.

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