Naturschutz in Kleinblittersdorf Kinder bauen Schmetterlingen ein Paradies

Kleinblittersdorf · An Kleinblittersdorfs Freundschaftsbrücke arbeiten Grundschulen, Kindergärten und Dorfentwickler beim Naturschutz Hand in Hand.

 Beim Bau der für die Umwelt wertvollen Schmetterlingsspirale hatten die Naturschützer an Kleinblittersdorfs Freundschaftsbrücke ihre Freude.

Beim Bau der für die Umwelt wertvollen Schmetterlingsspirale hatten die Naturschützer an Kleinblittersdorfs Freundschaftsbrücke ihre Freude.

Foto: Heiko Lehmann

„Ich finde es cool, dass wir so etwas für Schmetterlinge machen. Die brauchen Lebensraum, und wir können noch etwas lernen“, sagte Elena (9), als sie am Montag, 30. September, Wiesensalbei pflanzte. Etwa 100 Mädchen und Jungen aus dem Kindergarten St. Agatha und der Grundschule Kleinblittersdorf haben eine Schmetterlings-Spirale vor der Freundschaftsbrücke nach Großblittersdorf mit etwa 200 Gewächsen bepflanzt.

Der Verein für Dorfentwicklung und der Obst- und Gartenbauverein haben mit dem Schmetterlingsexperten Rainer Ulrich die „Schmetterlings-Spirale“ gebaut. „Die inhaltlichen Vorbereitungen liefen seit dem Winter, die Umsetzung folgte seit Mitte August. Eine Schmetterlingsspirale ist wie eine Kräuterspirale, nur wird sie mit ausgesuchten Wildpflanzen bestückt, die für die Eiablage und als Raupenfutter der Schmetterlinge relevant sind“, erklärte Rebekka Nadig vom Verein für Dorfentwicklung.

Die Kinder durften sich Pflanzen aussuchen und Schilder mit ihrem Namen und der Bezeichnung der Pflanze beschriften. Die Kinder übernahmen damit Patenschaften für die Pflanzen. Zudem soll das große Beet ein Lehrgarten werden. Darin erklärt eine Tafel, wie sich so ein Schmetterlingsgarten zu Hause anlegen lässt. Die Kinder haben sich mit der Aktion für einen Naturschutzpreis beworben. Im nächsten Frühjahr beschäftigen sich die jungen Naturschützer und Rainer Ulrich noch einmal mit Schmetterlingen. In der Schmetterlingsspirale sind 28 Pflanzenarten enthalten, so dass für Exemplare aus jeder der 90 saarländischen Tagfalterfamilien Vertreter der passenden Pflanzensorte vorhanden sind.

Es gehe nicht um eine besonders bunte Blumenwiese, sondern zum Zweckmäßigkeit. „Was kaum einer weiß: Die Raupen der meisten Schmetterlingsarten sind auf eine einheimische Pflanzenart spezialisiert, und sie verhungern lieber, als dass sie andere Pflanzen anrühren. Deswegen sind heimische Wildpflanzen so wichtig für den Erhalt der Schmetterlinge“, sagt Rainer Ulrich. Der Verein für Dorfentwicklung zahlte 500 Euro für den Kauf der Pflanzen. Der Kindergarten sowie die Grundschule spendeten weitere Beträge. Die Organisatoren sammelten am Rande des Tiefenbachs Steine für die Spirale. Der Kompost für die Beete kam aus Restbeständen der ehemaligen Kompostieranlage.

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