Leichtfertigen Umgang mit dem Prädikat "Biosphärenreservat" wirft die Linkenfraktion des Landtages den Bürgermeistern der Bliesgau-Gemeinden vor. Damit schalten sich die Linken in die Diskussion über die Folgen von Windrädern für das Prädikat "Biosphärenregion" ein (wir berichteten). Die umweltpolitische Sprecherin Dagmar Ensch-Engel erinnert der Umgang mit der Auszeichnung "an das sture Vorgehen, mit dem in Dresden der Weltkulturerbe-Titel verspielt wurde". Bis heute gebe es weder von den Bürgermeistern noch vom Land befriedigende Antworten, wie die Unesco zu Windkraft-Anlagen etwa im Mandelbachtal stehe. Das sieht Kleinblittersdorfs Bürgermeister Stephan Strichertz anders. Strichertz erinnert an eine Tagung 2012, als er Vorsteher des Zweckverbandes war. Teilnehmer: das deutsche Nationalkomitee "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB) und die Arbeitsgruppe der deutschen Biosphärenregionen. Dabei sei es vor allem darum gegangen, wie sich erneuerbare Energien mit der Anerkennung der Region als Biosphärenreservat verträgt. Das Treffen zeigt nach Strichertz' Ansicht, dass die Kriterien für Biosphärenreservate die Windkraft nicht ausschließen, sondern ausdrücklich erwünscht sei. Ausgeschlossen seien Windanlagen aber in Pflege- und Kernzonen. Diese Einschränkungen hätten die Bürgermeister nicht verletzt. Nach Plänen für Kleinblittersdorf gefragt, antwortet Strichertz, es gebe in der Gemeinde "keine Potenzialflächen zur Errichtung von Windkraftanlagen" und keine Initiativen bzw. Investoren. Dazu fehle es in "unserer Region - wissenschaftlich geprüft und nachgewiesen - an der für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung einer Windkraftanlage wichtigen Windhöffigkeit". Also: Der Wind wehe nicht stark genug.