Hier steht der Stolz der LandfrauenVielfalt von Tanz bis Ernährungstipps

Auersmacher. Nach der Pause verstummt das Gemurmel im Auersmacher Ruppertshofsaal schlagartig. Gespannt blicken hunderte Augenpaare auf die leere Bühne. "Was werden sie diesmal zeigen?", fragen sich die Zuschauer. Mit den ersten Takten eines mitreißenden Musikstücks wissen alle: Die Antwort lässt jetzt nicht mehr lange auf sich warten

Auersmacher. Nach der Pause verstummt das Gemurmel im Auersmacher Ruppertshofsaal schlagartig. Gespannt blicken hunderte Augenpaare auf die leere Bühne. "Was werden sie diesmal zeigen?", fragen sich die Zuschauer. Mit den ersten Takten eines mitreißenden Musikstücks wissen alle: Die Antwort lässt jetzt nicht mehr lange auf sich warten. Nach ein paar Sekunden betreten sie die Bühne. Staunen über die pfiffigen Schornsteinfegerkostüme mischt sich mit der Freude am Zusammenspiel von Musik und schön choreographiertem Tanz. Erfolg in der GemeinschaftDie Zuschauer beklatschen jedes neue Bild, zu dem sich die Frauen zusammenfinden, haben hörbar ihre Freude am Temperament der Gruppe. Und verfolgen mit staunenden Blicken, wie sich Tanzfiguren formen. Sie zeugen von der seltenen Fähigkeit, sich auch mal auf die Schippe nehmen zu können. Die Tanzgruppe der Auersmacher Landfrauen darf bei bei keinem der großen Feste des Vereins fehlen. Schon gar nicht beim Dreikönigstreffen. Der jüngste dieser Festabende stand im Zeichen eines Jubiläums. Seit 25 Jahren gibt es die Tanzgruppe der Landfrauen. Und von Anfang an ist ihr Erfolg mit zwei Namen verknüpft: Andrea Resch und Waltraud Friedrich. Wobei Resch, 45, dreifache Mutter und Bankkauffrau, sich ausdrücklich als Teil eines starken, klugen Teams sieht. "Sonst könnte ich das ja gar nicht alles schaffen. Die Choreographien denke ich mir selbst aus. Viele Anregungen kommen aber aus der Gruppe, denn natürlich bin ich für jede Idee offen. Takt für Takt entstehen so die zur Musik passenden Bewegungen. So steckt in allem, was wir auf die Bühne bringen, die Kreativität von uns allen. Und ich bin stolz darauf, dass dieses Miteinander von Jahr zu Jahr stärker wird." Begeisterung für den Verein liegt in der Familie, war doch Andrea Reschs Mutter Emma Thiel über Jahrzehnte Vorsitzende in Auersmacher und eine der profiliertesten saarländischen Landfrauen. "Unser Erfolgsgeheimnis liegt darin, immer wieder neuen Schwung ins Vereinsleben zu bringen. Genau das wollten wir erreichen, als wir 1985 die Tanzgruppe gründeten", sagt Resch. Monate der Probenarbeit liegen hinter den Frauen, bis sie nach dem ersten Training im Herbst Jahr für Jahr Anfang Januar ihren neuen Tanz auf die Bühne bringen. Damit das klappt, ist viel zu organisieren. Darum kümmert sich Waltraud Friedrich, 67, (Foto: leh). "Ich habe etwa 16 Jahre mitgetanzt. Heute bin ich für die Arbeit hinter der Bühne da. Einer muss sich ja darum kümmern, dass wir den Saal für die Proben bekommen und dass die Probenarbeit im Herbst in Schwung kommt. Ich bringe die Sache sozusagen ins Rollen." Über den Grund für ihr Engagement im Verborgenen muss Waltraud Friedrich gar nicht lange nachdenken. "Es ist das gute Miteinander in Auersmacher, für das ich mich einsetze. Ich möchte nirgendwo anders wohnen."Auersmacher. Christel Weidmann, 54, die Vorsitzende der Landfrauen in Auersmacher, hat bei allem, was der Verein macht, die Zukunft im Blick. Denn sie will dafür sorgen, dass dem 150 Mitglieder starken Verein der Nachwuchs nicht ausgeht. Und das heißt, neben dem Spaß, wie ihn etwa die Tanzgruppe verbreitet, ein großes Informationsangebot zu machen. "Wir wollen in erster Linie junge Frauen für das interessieren, was wir so tun. So sichern wir unsere Zukunft. Dabei ist die gesunde Ernährung für Erwachsene, Jugendliche und Kinder das ganz große Thema. Ich nenne hier nur mal unsere Kochkurse." Weidmann blickt nicht nur in die Vereinszukunft. Sie ist stolz auf das Wissen, das die Frauen heute schon in den Verein tragen. "Wir wollen diese hauswirtschaftlichen Kompetenzen bewahren. Sie sind ein Erbe, das es zu hüten gilt." Das sieht auch der Landesverband so. Und findet für die Auersmacherinnen großes Lob. "Die machen das richtig gut", sagt die Geschäftsführerin der SaarLandFrauen, Vera Backes. Richtig gut findet Christel Weidmann das Leben in Auersmacher und in der Gemeinde. "Wir haben hier so viele Möglichkeiten. Andererseits finde ich es prima, dass ich mit der Saarbahn einen guten Anschluss nach Saarbrücken haben." Und danach sei sie wieder gern in ihrem gemütlichen Dorf. Denn dort lasse sich Tag für Tag das Motto der Landfrauen mit Leben erfüllen: "miteinander - füreinander". ole

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