Haftbefehl gegen Sohn des erschlagenen Rentnerpaares

Kleinblittersdorf · Der seit Wochen von der Bildfläche verschwundene Frank E. (46) wird jetzt von der Polizei mit Haftbefehl gesucht. Er soll seine betagten Eltern (80 und 81 Jahre), mit denen er unter einem Dach lebte, erschlagen haben.

 Am Donnerstag (11.08.2016) haben Polizeibeamte ein älteres Ehepaar tot in einem Haus in Kleinblittersdorf-Hanweiler aufgefunden.Location:Kleinblittersdorf

Am Donnerstag (11.08.2016) haben Polizeibeamte ein älteres Ehepaar tot in einem Haus in Kleinblittersdorf-Hanweiler aufgefunden.Location:Kleinblittersdorf

Foto: BeckerBredel ( -lo- ISDN/Mail)

Die Mordkommission "Teppich" des Landespolizeipräsidiums fahndet jetzt mit Haftbefehl nach dem 46 Jahre alten Sohn Frank des vermutlich schon im November letzten Jahres erschlagenen Rentnerehepaares Maria und Manfred E. aus dem Kleinblittersdorfer Ortsteil Rilchingen-Hanweiler. Er wohnte in seinem Elternhaus und wurde vor etwa fünf Wochen von Nachbarn zum letzten Mal beim Einkaufen gesehen. Die skelettierten Leichen der 81 Jahre alten Frau und des 80-jährigen Mannes wurden am Donnerstag letzter Woche in dem Schlafzimmer der Erdgeschosswohnung des Hauses in der Bahnhofstraße gefunden. Die Frau lag unter einer Bettdecke in ihrem Pflegebett. Die Leiche des Mannes war in einen Teppich auf dem Boden eingerollt. Die Staatsanwaltschaft beantragte am Dienstag Haftbefehl, den ein Ermittlungsrichter dann nach Angaben eines Polizeisprechers wegen Fluchtgefahr gegen den 46 Jahre alten Sohn erließ. Der offenbar beschäftigungslose Mann steht, so die Staatsanwaltschaft, "unter dringendem Tatverdacht", seine Eltern - vermutlich im Zeitraum von November 2015 bis März 2016 - durch "zahlreiche Schläge mit stumpfen und spitzen Gegenständen auf den Kopf" getötet zu haben. Die Ermittler gehen von zweifachem Totschlag aus. Ein Tatwerkzeug wurde bislang wohl nicht entdeckt. Möglicherweise handelt es sich dabei um einen Hammer oder eine Axt.

Nach SZ-Informationen soll es von Frank E. keine aktuellen Fotos gegen. In den letzten Jahrzehnten habe der angeblich leicht behinderte Mann, der als Sonderling beschrieben wird, keinen Ausweis beantragt, heißt es. Bislang ist ungeklärt, wie er seinen Lebensunterhalt bestritten hat. Über eigene Einkünfte verfügte er nach derzeitigem Stand nicht. Fest steht wohl, dass es über das Guthaben auf dem Konto seiner Eltern in den letzten Monaten keine Verfügungen gab.

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