Erfolg am Rand der Biosphäre

Kleinblittersdorf · Naturschutz, der Früchte trägt und Menschen mit und ohne Behinderung Arbeit gibt: Das ist das Betriebsprinzip des Wintringer Hofs. Das Öko-Sortiment aus der Biosphäre Bliesgau profitiert vom wachsenden Markt für Waren aus der Region.

 Mitarbeiterin Lillith Stolz pflegt hier Topfpflanzen in einem Gewächshaus des Wintringer Hofs. Foto: Becker&Bredel

Mitarbeiterin Lillith Stolz pflegt hier Topfpflanzen in einem Gewächshaus des Wintringer Hofs. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Schweine, Kühe, Hühner und Hähnchen sowie diverse Sorten an Gemüse und Obst gibt es auf dem Wintringer Hof in Kleinblittersdorf . Der 126 Hektar große ökologische Betrieb bietet eine große Bandbreite an landwirtschaftlichen Produkten - und das in Bio-Qualität. Der Anbau richtet sich nach der Saison. Im Frühjahr und Sommer sind das vor allem Tomaten, Zucchini, Paprika oder Gurken, erläutert Betriebsleiterin Gabriele Allwicher. "Wenn es dann langsam kälter wird, gibt es Feldsalat oder Spinat. Nur die Milch und der Käse fehlen", sagt die Diplom-Agraringenieurin.

Auf dem Acker wachsen Getreide- sowie Kartoffelarten. Etwa zehn Hektar sind Obstbäumen vorbehalten. 14 Apfelsorten, Quitten , Mispeln und Birnen gedeihen auf dem Hof. Die hauseigene Kelterei verarbeitet die Früchte weiter, unter anderem zu 100 000 Litern Apfelsaft. "Wir haben auch Mischsäfte und Quitten- oder Birnenschnaps", sagt Allwicher.

Seit einigen Jahren verzeichnet der Hof eine steigende Nachfrage. "Die Leute machen sich mehr Gedanken darüber, was sie essen", sagt Allwicher. Der Wintringer Hof biete nämlich nicht nur regionale Bio-Produkte an. "Die Umweltskandale oder auch das Thema Glyphosat verunsichern die Menschen. Die Verbraucher wollen wissen, woher ihr Essen kommt", sagt die Landwirtin. Vor allem bei Fleisch und Wurst sei das den Verbrauchern wichtig. Auf dem Hof leben 38 Mutterkühe, 100 Schweine und rund 600 Legehennen und Hähnchen . Sie werden vor Ort in einer kleinen Halle geschlachtet, um ihnen für ihren letzten Weg weite, stressige Fahrten zu ersparen.

Waren vom Wintringer Hof gibt es zum einen in diversen Bioläden und auf Wochenmärkten, etwa samstags an der Ludwigskirche. Eigene Läden betreibt dieser Landwirtschaftsbetrieb der Lebenshilfe Obere Saar auf dem Hof, in der Fechinger Gärtnerei Storb und an der Goldenen Bremm.

Der Wintringer Hof ist nicht nur ein landwirtschaftlicher Betrieb, sondern auch eine Möglichkeit, Menschen mit Behinderung zu fördern. Unter den mehr als 150 Mitarbeitern sind 107 Menschen mit geistiger Behinderung. "Vor Arbeitsstart testen wir, wo ihre Stärken und Schwächen liegen und in welchem Bereich sie helfen können", sagt Allwicher.

Und da gibt es auf dem Wintringer Hof gleich mehrere Optionen. "Einige helfen im Garten- und Landschaftsbau mit, andere arbeiten zum Beispiel in der Kelterei."

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