Aluminium Einwohner sind besorgt wegen Aluminium-Werten

Kleinblittersdorf · Einwohner von Kleinblittersdorf machen das Werk in Großblittersdorf für Schadstoffe verantwortlich. Amtliche Messungen stehen aus.

 In diesem Feuchtbiotop im Kleinblittersdorfer Wald wurde ein Aluminium-Wert gemessen, der mehr als das Dreifache des erlaubten Grenzwertes betrug.

In diesem Feuchtbiotop im Kleinblittersdorfer Wald wurde ein Aluminium-Wert gemessen, der mehr als das Dreifache des erlaubten Grenzwertes betrug.

Foto: Heiko Lehmann

Einwohner in der Gemeinde Kleinblittersdorf sind nach der Gemeinderatssitzung vom Donnerstag beunruhigt. In der Sitzung präsentierten engagierte Bürger aus Kleinblittersdorf ihreMessungen zu den Emissionen des Aluminiumwerkes der Fonderie Lorraine in Großblittersdorf. Seit Jahren beschweren sich Bürger wegen der Lärm- und Geruchsbelästigung durch das Werk, da der Westwind alle Schadstoffe nach Kleinblittersdorf und Auersmacher weht.

Nico Uhl, der Sprecher der Bürger, erklärte dem Rat, dass man in einem Feuchtbiotop im Kleinblittersdorfer Wald Aluminium-Werte gemessen habe, die den zulässigen Grenzwert um das Dreifache überschreiten.  Ratsmitglieder zweifelten die Professionalität der Messungen einer Biochemikerin aus Kleinblittersdorf an und wollten keine Stellungnahme abgeben. Andere Ratsmitglieder forderten eine sofortige Aufklärung und Messung durch ein akkreditiertes Labor.

Bürgermeister Stephan Strichertz teilte mit, dass er mit dem Umweltministerium schon länger in Kontakt stehe und dass es im April oder Mai Messungen geben solle. Auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung teilte das Umweltministerium gestern mit, dass es der Gemeindeverwaltung schon länger angeboten hat, Messungen schnellstmöglich durchzuführen. Bei der Gemeindeverwaltung war gestern dazu niemand zu erreichen. Die Messungen des Ministeriums sollen etwa ein Jahr dauern und so lange soll es auch dauern, bis aussagekräftige Ergebnisse vorliegen. Das Alpha Institut für Wasser- und Umweltanalytik im baden-würrtembergischen Jungingen teilte auf Anfrage gestern mit, dass man für eine Verifizierung der bereits vorliegenden Messungen, definitiv Messungen eines akkreditierten Labors brauche, sagte aber auch, dass man die Ergebnisse gerade für die Aluminiumbelastung innerhalb einer Stunde ermitteln könne. Zu dem Messwert, der dreifach über dem Grenzwert liegen soll, sagt ein Vertreter des Institutes, dass die Grenzwerte generell sehr niedrig angesetzt seine und dass eine Überschreitung noch keine akute Gefährdung der Gesundheit darstellen müsse. Eine Gefährdung des Trinkwassers bestehe in Kleinblittersdorf nicht. Das sagen Thomas Brach, der Geschäftsführer der Gemeindewerke, und das Gesundheitsamt des Regionalverbandes. Das Gesundheitsamt teilte gestern mit, dass die letzte Untersuchung der Trinkwasserqualität in Kleinblittersdorf am 17. Januar 2018 ergeben hat, dass der zulässige Aluminium-Wert sehr weit (um das 50-fache) unterschritten wurde.

Vertreter der Fonderie Lorraine erklärten in der Ratssitzung am Donnerstag, dass sie auf die Messergebnisse eines akkreditierten Labors warten und dann gegebenenfalls Maßnahmen in die Wege zu leiten, um eventuell schädliche Emissionen zu reduzieren. Ähnliches möchte das Unternehmen auch in puncto Lärmbelästigung umsetzen.

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