SV Auersmacher auf dem Weg in die Oberliga Die jungen Wilden auf der Erfolgswelle
Auersmacher · Der SV Auersmacher steht nach 19 Saarlandliga-Spielen an der Spitze – obwohl er mit Personalproblemen zu kämpfen hatte. Nachwuchspieler sprangen in die Bresche. Sie machten ihre Sache so gut, dass der Traum von der Rückkehr in die Oberliga lebt.
Obwohl ein gewisser Jonas Hector von hier aus zur Profi-Karriere durchstartete, passen Träumereien so gar nicht zu den Fußball-Spielern des SV Auersmacher. Trainer Andreas Wellner setzt in erster Linie auf akribische Arbeit. Das Hauptanliegen des Vereins, die eigenen Nachwuchsakteure weiterzuentwickeln, soll vorangetrieben werden. Dennoch dürfte so manch ein Grün-Weißer im Moment in Erinnerungen schwelgen und vom Wiederaufleben der Oberliga-Zeiten träumen. Als Wintermeister der Saarlandliga liegt Auersmacher auf Aufstiegskurs. Der SV führt die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung auf die Spvgg. Quierschied an.
Der SV Auersmacher spielte zuletzt ab 2009 für zwei Saisons in der Oberliga. Im ersten Jahr wirbelten der inzwischen 35-malige Nationalspieler Jonas Hector, Wellner und Co. die Oberliga gehörig durcheinander und belegten als Aufsteiger den fünften Platz. Daran, dass solche Zeiten wiederkehren, denkt Wellner nicht. Der 37-Jährige sagt: „Klar, wir haben uns mit einer starken Saison die Favoritenrolle erarbeitet. Wer den Verein aber kennt, der weiß, dass wir alle so weitermachen wie bisher.“ Was am Ende dabei rausspringt, werde sich zeigen.
„Natürlich müssten wir beim Aufstieg überlegen, ob nicht die eine oder andere Veränderung nötig ist. Aktuell planen wir aber fast ausschließlich für die Saarlandliga. Besonders wichtig ist, dass uns unsere jungen Eigengewächse erhalten bleiben“, sagt Wellner. Das gilt zum Beispiel für Felix Laufer, den mit acht Treffern zweitbesten Auersmacher Torschützen hinter dem wiedererstarkten Lucas Hector – Bruder des beim Bundesligisten 1. FC Köln spielenden Jonas –, der elf Saisontreffer erzielt hat. Der 21 Jahre alte Laufer ist hat ebenso seine Zusage für kommende Saison gegeben, wie die jüngsten Emporkömmlinge aus der eigenen Talentschmiede: Maurice-Niklas Straub und Florian Deeg.
Der 19-jährige Straub ist die Entdeckung der Saison. Der Verteidiger gab am achten Spieltag in der Partie gegen Halberg Brebach (1:3) sein Startelfdebüt. Er spielte danach in den folgenden elf Partien bis zur Winterpause 90 Minuten durch. Der gleichaltrige Deeg half in jener Phase, als die Personalmisere schwindelerregende Höhe erreichte, ebenso unaufgeregt aus und zeigte sein Potenzial. Und wenn Wellner mit Blick auf die Restrundenvorbereitung sagt, er hoffe, „dass einige Spieler wieder zurückkommen“, macht das die Leistung in den ersten 19 Partien umso bemerkenswerter. Zudem dürfte dieser Umstand die Titelchancen nicht gerade schmälern.
Gestandene oder talentierte Akteure wie Christoph Fuhr, Sven Schreiber, Dominik Schommer, Fabian Lauer oder Sascha Schumacher fehlten über weite Strecken. Zeitweise wurden sieben Stammspieler vermisst – oder auch nicht. Die junge Garde sprang jedenfalls glänzend ein, sogar den Oberliga-Spitztenreiter FC Homburg (22 Liga-Spiele, 22 Siege) hatte der SV Auersmacher im Saarlandpokal bei der 1:2-Niederlage am Rand einer Niederlage.
Qualität ist beim SV Auersmacher vorhanden. Nicht von ungefähr sieht Wellner die „Priorität, mit dem aktuellen Stamm zu verlängern“. Der Trainer selbst hat die Januar getan. Zwar nur mündlich, aber das gesprochene Wort zählt beim SV Auersmacher genauso wie akribische Arbeit.