Anklage erhoben Brutaler Raub in Hanweiler: Junger Franzose muss vor Saarbrücker Gericht

Kleinblittersdorf · Gegen den Kopf getreten, mit Pfefferspay malträtiert und ausgeraubt: Wegen dieser Tat sitzt ein 21-Jähriger in Untersuchungshaft. Nun folgt die Anklage.

 Nach brutalen Raubüberfall steht bald Prozess am Saarbrücker Landgericht an (Symbolbild):

Nach brutalen Raubüberfall steht bald Prozess am Saarbrücker Landgericht an (Symbolbild):

Foto: picture alliance / dpa/Peter Steffen

Wegen besonders schweren Raubes muss sich demnächst ein Mann vor dem Saarbrücker Landgericht verantworten, der in Hanweiler die Inhaberin eines Goldankaufsgeschäfts überfallen und schwer verletzt haben soll. Nach Angaben des Staatsanwaltssprechers Christoph Rebmann habe der Angeklagte die Tat vom 6. Februar gestanden.

Auf den Kopf getreten

Nach den Ermittlungsergebnissen war der Franzose an jenem Tag um 10.30 Uhr mit seinem Renault-Laguna vorgefahren. Die Frau erkannte ihn, als er an der Pforte klingelte. Sie öffnete dem 21-Jährigen, ohne im geringsten damit zu rechnen, was nun mit ihr geschehen sollte. Der Saargemünder griff nach Pfefferspray, das er unter der Jacke versteckt gehalten hatte, und sprühte unverhofft auf sein Opfer. Die Attackierte wollte ihm die Kartusche entreißen und ihn aus dem Geschäft drängen. Daraufhin trat und schlug der Täter auf sie ein. Unablässig sprühte er das Spray. Dann entdeckte er eine Geldmappe und schnappte sie sich. Darin soll eine „niedrige fünfstellige Bargeldsumme“ gesteckt haben“.

Todesangst

Er türmte, die Geschäftsfrau rannte ihm hinterher. Der Mann drehte sich um und kehrte zum Ladenlokal zurück. Mit Anlauf soll er die Frau mit Schuhen getreten haben. Er schlug mit der Pfefferspraydose auf ihren Kopf, sie stürzte zu Boden. Das hielt ihn nicht davon ab, auf sein Opfer weiterhin einzutreten. Dabei traf er immer wieder den Kopf. Die Frau litt in diesen Augenblicken unter Todesangst. Dann flüchtete er mit seinem Wagen über den nahen Grenzübergang.

Acht Tage in Klinik

Mit „massiven Kopfverletzungen“ kam die Malträtierte ins Krankenhaus, wo sie acht Tage bleiben musste. Die Ärzte stellten Platzwunden, blaue Flecken und zahlreiche Prellungen fest. Bis heute leidet sie unter den Folgen.

Nach Auslieferung in Untersuchungshaft

Die Fahnder kamen dem Beschuldigten am 26. April in Frankreich auf die Schliche und nahmen ihn fest. Er gab zu, der Täter zu sein. Grund für die brutale Attacke seien Geldsorgen nach dem Rauswurf aus der elterlichen Wohnung. Bis 10. Mai saß er in Auslieferungshaft im Nachbarland. Dann wurde er den saarländischen Behörden übergeben. Seit 11. Mai nun befindet er sich im Saarbrücker Gefängnis in Untersuchungshaft. In Frankreich ist er bereits vorbestraft.

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