600 Bohlen und 6000 Schrauben hübschen Grenzbrücke auf

Sitterswald/Saargemünd. Die Fußgängerbrücke über die Blies zwischen Sitterswald und dem französischen Saargemünd erstrahlt wieder in neuem Glanze. Drei Wochen lang haben drei Arbeiter der Stadt Saargemünd die 14 Jahre alten und ziemlich maroden Holzbretter der Brücke ausgetauscht

Sitterswald/Saargemünd. Die Fußgängerbrücke über die Blies zwischen Sitterswald und dem französischen Saargemünd erstrahlt wieder in neuem Glanze. Drei Wochen lang haben drei Arbeiter der Stadt Saargemünd die 14 Jahre alten und ziemlich maroden Holzbretter der Brücke ausgetauscht. Aufgefallen ist das Rudi Berg aus Sitterswald, der fast täglich mit dem Rad oder zu Fuß in Sitterswald und Umgebung unterwegs ist und nebenher noch hier und da nach dem Rechten schaut. "Die Franzosen erneuern die Brücke. Das ist interessant und freut bestimmt viele Menschen, denn die Brücke ist sehr stark frequentiert", informierte Rudi Berg die Saarbrücker Zeitung nach einem seiner Spaziergänge. Die SZ schaute sich das Ganze vor Ort an. "Das Holz war faul, wir mussten alles austauschen" , sagt Guy Bour, der bereits beim Bau der Brücke mithalf. "Die neuen Bohlen sind aus recyceltem Kunststoff und haben in der Mitte einen Metallkern. Außerdem sind sie alle miteinander verzapft und können nicht einzeln auseinander geschraubt werden", so Bour. Bei den alten Holzbrettern kam es schon vor, dass nachts Bretter geklaut wurden. "Ich wurde morgens angerufen, als Fußgänger bemerkten, dass mitten auf der Brücke Bretter fehlten. Das hätte für Radfahrer tödlich enden können", sagt der Arbeiter und muss Sekunden später tatsächlich Platz für einen Radfahrer machen. "Oh je, hier ist viel los. Alle paar Minuten kommt jemand über die Brücke", weiß Bour. Rudi Berg bestätigt das. "Viele Leute gehen über diese Brücke zum Premium-Wanderweg oder in den Wald. Oder von Deutschland aus ins Schwimmbad nach Saargemünd, das direkt hinter der Brücke ist", erzählt er. Seit dieser Woche sind die Arbeiten der Franzosen abgeschlossen. 600 Bohlen und 6000 Schrauben wurden verbaut. Insgesamt hat die Reparatur der "Passerelle de la Blies", wie die Franzosen sagen, 17 300 Euro gekostet. "Wir haben die Kosten komplett übernommen. Aber Kleinblittersdorf hat zugesichert, das Geländer auf der Brücke neu zu streichen. Das klappt schon, wir arbeiten gut zusammen", sagt Jean-Luc Eberhardt, der Technik-Direktor der Stadt Saargemünd. Vor 14 Jahren hat der Bau der Fußgängerbrücke zwei Millionen Francs gekostet. Den Betrag teilten sich Saargemünd, Kleinblittersdorf und die Europäische Union. Rentner Rudi Berg findet das grenzüberschreitende Engagement wunderbar. Aber seiner Meinung nach müssten die Menschen noch mehr auf die Natur rund um die Brücke achten. "Es gibt Tage, da sammel' ich Tüten voll mit Müll ein, der um die Brücke verstreut ist. Manchmal muss ich sogar dem Bauhof der Gemeinde Bescheid geben, wenn der Müll zu sperrig ist. Ich verstehe nicht, wie manchen Menschen unsere Natur so egal sein kann", ärgert sich Berg. leh

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