Nach zehn Tagen Französischer Corona-Patient aus Winterberg-Klinik entlassen

Saarbrücken · Klinikum Saarbrücken entlässt 64-Jährigen, der mit Diagnose „Covid-19 mit Lungenversagen“ per Rettungswagen aus Frankreich kam.

 Daniel Philipp (vorne) dankte bei seinem Abschied dem Team vom Winterberg-Klinikum (von links):  Oberarzt Dr. Axel Böcking, Assistenzärztin Carina Quack, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor Dr. Christian Braun, Oberarzt Marc Mittag und Mona Fröhlich, Pflegeleitung des Corona-Beatmungszentrums, in dem der Franzose behandelt wurde.

Daniel Philipp (vorne) dankte bei seinem Abschied dem Team vom Winterberg-Klinikum (von links):  Oberarzt Dr. Axel Böcking, Assistenzärztin Carina Quack, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor Dr. Christian Braun, Oberarzt Marc Mittag und Mona Fröhlich, Pflegeleitung des Corona-Beatmungszentrums, in dem der Franzose behandelt wurde.

Foto: Klinikum Saarbrücken

() Das Klinikum Saarbrücken hat am Gründonnerstag Daniel Philipp aus Frankreich nach Hause entlassen. Der 64-Jährige wurde vor zehn Tagen schwerstkrank sowie beatmet mit der Diagnose Covid-19 ins neu eingerichtete Corona-Beatmungszentrum des Klinikums verlegt, weil die Behandlungskapazitäten in Frankreich an ihre Grenzen stießen.

Beim Abschied vom Winterberg zeigte sich der Franzose dankbar gegenüber seinen Lebensrettern. „Ich bin auferstanden“, sagt Daniel Philipp und strahlt vor Freude. Der 64-Jährige wurde vor zehn Tagen lebensgefährlich krank mit dem Rettungswagen aus Saargemünd ins Klinikum Saarbrücken gebracht. Diagnose: Covid-19 mit Lungenversagen.

Ärzte und Pflegepersonal behandelten den Franzosen nach Angaben des Winterberg-Klinikums mehrere Tage im Corona-Beatmungszentrum, bevor er vor drei Tagen auf die Normalstation und dann an Gründonnerstag nach Hause durfte. Zum Abschied kamen Ärzte, Pflegepersonal und Geschäftsführung des Klinikums, um ihm alles Gute zu wünschen. „Das ist auch für uns eine ganz besondere Situation, wenn ein Patient, der so schwer krank zu uns kam, das Haus quasi gesund verlässt“, sagt Mona Fröhlich, die das Corona-Beatmungszentrum  pflegerisch leitet.

Daniel Philipp schildert eindrücklich, wie sehr ihn das Intensivteam auf dem schwierigen Weg, wieder selbstständig atmen zu können, unterstützt hat: „Ich habe Panik bekommen. Aber eine Stimme hat mich beruhigt: ,Machen Sie sich keine Sorgen, Sie sind nicht alleine’.“ Daran erinnert er sich gerührt – und an eine Hand auf seiner Schulter. Im Gespräch mit seinen „Rettern“ kommen dem Franzosen die Tränen. „Ich danke Ihnen allen“, sagt er sichtlich ergriffen in die Runde aus Ärzten und Pflegekräften: „Ohne Sie alle wäre ich heute nicht mehr hier. Vielen Dank an toute l´équipe du Winterberg.“ Er habe „viel Glück gehabt“, dass er ins Klinikum Saarbrücken verlegt worden sei – und denkt dabei auch an die Ärzte auf der französischen Seite, die die Verlegung auf den Weg gebracht haben und ihm damit die Chance aufs „Weiterleben“ geschenkt haben.

Das Klinikum der Landeshauptstadt ist als Level-1-Zentrum für die Behandlung von Covid-19-Patienten definiert und wurde als eins von drei Krankenhäusern zum Corona-Schwerpunktzentrum für das Saarland ernannt. Die Zahl der Intensivbeatmungsbetten für Erwachsene wird während der Corona-Krise fast verdoppelt werden – 74 Erwachsenen-Intensivbetten stehen mit dem Aus- und Aufbau der zweiten Intensiv-Beatmungsstation zur Behandlung schwerstkranker Beatmungspatienten zur Verfügung. Die erste mit 15 zusätzlichen Beatmungsplätzen ist bereits seit zwei Wochen in Betrieb.

Die beiden Corona-Beatmungszentren sind speziell für die Behandlung von schweren Lungenversagen aufgrund einer Corona-Infektion vorbereitet. Auch ein „extrakorporaler Lungenersatz“  ist auf diesen Einheiten möglich.

Das Klinikum Saarbrücken zeigt im Kontext der Corona-Krise Solidarität mit den französischen Nachbarn und hat bislang sieben Patienten zur Behandlung übernommen, da es die Intensivkapazitäten auf dem Winterberg zuließen, wie das Klinikum mitteilt.

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