Nach den derzeit geltenden Vorschriften im Saarland müssen die Schüler die Maske im Schulbus und im Schulgebäude zum Beispiel auf Fluren oder im Foyer tragen, nicht aber im Klassenraum. „Dabei bleibt es auch vorerst“, sagte Bachmann. „Sie können eine Schülerin, einen Schüler – wenn die Abstände gewahrt sind und die Hygiene-Regelungen eingehalten werden – nicht sieben oder acht Stunden mit der Maske sitzen lassen.“ Sie schloss aber nicht aus, dass die Vorschriften geändert werden, wenn sich die Situation zuspitzt. Das direkt zuständige Saar-Bildungsministerium schloss sich der Position von Bachmann an.

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt dagegen, dass an Deutschlands Schulen von der fünften Klasse an auch im Unterricht Maske getragen wird. Ältere Schüler sollten auch in den Klassenräumen einen Mund-Nase-Schutz aufsetzen, wenn nicht ausreichend Abstand möglich sei, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme, an der 24 Professoren mitwirkten, darunter der Charité-Virologe Christian Drosten und der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler.

Angesichts vergleichsweise niedriger Infektionszahlen im Saarland hält jedoch auch der Homburger Virologe Dr. Jürgen Rissland Masken im Klassenzimmer hierzulande für derzeit nicht erforderlich. Er gab zu bedenken: „Der Unterricht wird dadurch nicht einfacher.“ Die Strategie ziele im Saarland stattdessen darauf ab, durch feste Klassenverbände eine Durchmischung der Schüler zu vermeiden. Wo immer das nicht möglich sei – etwa im Flur oder Foyer –, sei eine Maskenpflicht sinnvoll.