Netzwerk Frühe Hilfen Junge Familien haben Helfer an ihrer Seite

Regionalverband · Ob Kinderkrankheiten oder Ehestress: Junge Familien brauchen oft Hilfe. Ein Spezialistenteam des Regionalverbandes ist zur Stelle.

 Kleine Kinder machen Freude, aber sie können Eltern auch ganz schön fordern. Dann ist guter Rat willkommen. Im Regionalverband gibt es ihn.

Kleine Kinder machen Freude, aber sie können Eltern auch ganz schön fordern. Dann ist guter Rat willkommen. Im Regionalverband gibt es ihn.

Foto: picture-alliance/ dpa/Frank Leonhardt

Das „Netzwerk Frühe Hilfen“ des Regionalverbands Saarbrücken ist jetzt zehn Jahre alt. Helfen soll es werdenden Eltern sowie Vätern und Müttern mit Kindern bis zu drei Jahren. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo sagt, gegen die Kinderarmut setze die Jugendhilfe auf eine möglichst lückenlose Vorbeugung, die mit den „Frühen Hilfen“ beginnt. Bereits vor elf Jahren hat der damalige Stadtverband mit dem Klinikum Saarbrücken ein Konzept für die Frühen Hilfen entworfen. Ein Jahr später hat der Regionalverband das Landesprojekt Frühe Hilfen mit einer Koordinierungsstelle beim Jugend- und Gesundheitsamt eingerichtet. Seit 2012 sind die Frühen Hilfen fest im Kinderschutzgesetz verankert, und  der Bund bezahlt sie.

Bereits im ersten Jahr des Bestehens stellten Eltern 85 Anfragen. 2016 ist die Zahl auf 180 gewachsen. Und es gab allein voriges Jahr rund 1300 Hausbesuche.

Im interdisziplinären Team beim Regionalverband Saarbrücken sind freiberufliche Familienhebammen, Familiengesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen, Sozialmedizinische Assistentinnen, Kinderärzte und eine Sozialpädagogin mit der Arbeit betraut. Diese gezielt geschulten Fachkräfte betreuen junge Familien in schwierigen Lebenslagen vor und nach der Geburt des Kindes. Sie können Familien mit Frühgeborenen, chronisch kranken oder behinderten Kindern begleiten bis zum dritten Lebensjahr.

Bei den Hausbesuchen erhalten die betreuten Eltern eine Anleitung zur Pflege, Ernährung und Versorgung des Säuglings, alltagspraktische Unterstützung und Begleitung sowie Gesundheits- und Entwicklungsberatung für das Kind.

Zudem bieten die Helfer den Familien Rat, wenn es um die Erziehung geht oder um die Beziehung der Eltern. Ulrike Scholz ist seit 25 Jahren Hebamme und von Beginn an dabei im Projekt Frühe Hilfen. Für sie geht das Konzept auf: „Ich bin früher als Hebamme bei der Nachsorge immer wieder an meine Grenzen gestoßen. Meine Ausbildung und vor allem die zur Verfügung stehende Betreuungszeit waren zu begrenzt, um genügend helfen zu können.“

Besonders freue sie sich, wenn sie Familien erfolgreich in Angebote der Gemeinwesenarbeit vermitteln könne. Dazu zählen beispielsweise zwölf Babyclubs im Regionalverband, die kostenfreie Angebote für Eltern mit Kindern bis zu drei Jahren machen.

Weitere Informationen zu den Angeboten der Frühen Hilfen gibt es unter Telefon (06 81) 5 06 52 60 oder Telefon (06 81) 5 06 54 09. Außerdem informiert der Regionalverband Saarbrücken auch auf seiner Internetseite über die Frühen Hilfen.

 Dr. Gesine Thünenkötter und Eveline Zobel (vorne, von rechts) von der Koordinierungsstelle Frühe Hilfen im Regionalverband Saarbrücken mit den Familienhebammen des Netzwerks.

Dr. Gesine Thünenkötter und Eveline Zobel (vorne, von rechts) von der Koordinierungsstelle Frühe Hilfen im Regionalverband Saarbrücken mit den Familienhebammen des Netzwerks.

Foto: Lars Weber/RGV
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