Schutz- und Hygienekonzept liegen vor Nach Millionen-Einbußen hoffen Jugendherbergen auf mehr Gäste

Saarbrücken/Mainz · Die Jugendherbergen im Saarland und in Rheinland-Pfalz machen sich für die Wiederaufnahme von Klassenfahrten stark. „Klassenfahrten dürfen auch in Corona-Zeiten nicht ausfallen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Jugendherbergen im Saarland und in Rheinland-Pfalz, Jacob Geditz, am Mittwoch.

 Die Jugendherbergen sind wieder offen, viele Buchungen bleiben aber noch aus. Betreiber hoffen nach den Ferien auf Schulklassen.

Die Jugendherbergen sind wieder offen, viele Buchungen bleiben aber noch aus. Betreiber hoffen nach den Ferien auf Schulklassen.

Foto: ZB/Patrick Pleul

Die Jugendherbergen hätten jetzt ein Schutz- und Hygienekonzept vorgelegt, mit dem eine „sichere Klassenfahrt“ in die rund 40 Häuser gewährleistet werden könne. Dies betreffe sowohl den Aufenthalt als auch Programmabläufe, sagte Geditz.

Unter anderem werde ein Abstand von mindestens 1,5 Metern pro Person sichergestellt, Spiele und Übungen sollten in Kleingruppen von bis zu zehn Personen möglichst draußen ablaufen. „Mit dem Konzept gibt es aus unserer Sicht keine Vorbehalte mehr gegen Klassenfahrten nach den Sommerferien.“ Klassenfahrten waren wegen der Corona-Pandemie untersagt worden.

Die Corona-Krise hat die Jugendherbergen hart getroffen: Die Einnahmenausfälle beliefen sich mittlerweile auf gut 26 Millionen Euro, berichtete Geditz. Mehr als 550 000 Übernachtungen seien weggebrochen – nicht nur in der Zeit der Schließung, sondern auch bei Buchungen fürs ganze Jahr. In 2019 wurden insgesamt eine Million Übernachtungen gezählt.

Sechs Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz seien bis auf Weiteres in Folge von Corona geschlossen worden. Dort hätten Investitionen angestanden, die nach den massiven Einbrüchen nicht finanzierbar gewesen seien, sagte Geditz. Nun werde geprüft, in welchen jener Häuser es wie weitergehe. Es handele sich um die Jugendherbergen Steinbach am Donnersberg, Idar-Oberstein, Traben-Trarbach, Bollendorf in der Eifel, Montabaur und Sargenroth im Hunsrück.

Erfreulich sei, dass die Zahl der Buchungen derzeit für Juli und August wieder zunehme, sagte Geditz. Daher sei man für diese Zeit optimistisch. „Das Vorjahresniveau werden wir da aber nicht erreichen. Die Lage bleibt prekär.“ Das Nothilfeprogramm des Landes Rheinland-Pfalz sei eine wichtige Unterstützung der Häuser gewesen. „Dadurch wird aus heutiger Sicht das Überleben der Jugendherbergen ermöglicht.“ Auch die saarländische Landesregierung hat einen Schutzschirm für die Einrichtungen gespannt. Im Saarland gibt es fünf Jugendherbergen.

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