Streit um Chef der Berufsfeuerwehr Schun kehrt als Feuerwehrchef zurück

Saarbrücken · Ab Freitag arbeitet Josef Schun wieder in seinem alten Job in der Landeshauptstadt Saarbrücken. Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) hat den Neustart zur Chefsache erklärt.

 Josef Schun musste sich unter anderem gegen den Vorwurf der Untreue und des Betrugs erwehren. Gerichte gaben ihm recht.

Josef Schun musste sich unter anderem gegen den Vorwurf der Untreue und des Betrugs erwehren. Gerichte gaben ihm recht.

Foto: BeckerBredel/bub/fb

Josef Schun tritt am Freitag wieder seinen Dienst bei der Landeshauptstadt Saarbrücken an. Oberbürgermeister Uwe Conradt, der Leiter des Amtes für Brand- und Zivilschutz, Josef Schun, und der stellvertretende Amtsleiter, Stefan König, haben sich am Donnerstag auf die künftige Zusammenarbeit im Amt verständigt. Einen zwischen Conradt, Schun und König abgestimmten Entwurf der Leitlinien hatte der OB zuvor mit dem Wachmannschaftsbeirat weiterentwickelt und in einer Mitarbeiterversammlung vorgestellt. „Die Mannschaft und Josef Schun sind bereit, einen guten Neuanfang im Sinne dieser Stadt zu starten“, sagte der OB. Josef Schun kehrt auf seine alte Stelle als Chef der Saarbrücker Berufsfeuerwehr zurück.

„Als neuer Oberbürgermeister habe ich mir, von den zurückliegenden Auseinandersetzungen unbelastet, zunächst ein Bild von der Situation bei der Berufsfeuerwehr gemacht“, erklärte Conradt. Er habe schnell entschieden, das Amt für Brand- und Zivilschutz zur Chefsache zu erklären. Ein entsprechender Stadtratsbeschluss wurde Ende Oktober gefasst, seit dem 1. November ist das Amt im Hauptdezernat des Oberbürgermeisters angesiedelt.

Die fachliche Kompetenz und persönliche Integrität von Josef Schun sei unbestritten, sagt Conradt weiter: „Schun ist Leiter des Amtes für Brand- und Zivilschutz, das haben auch die Verwaltungsgerichte eindeutig entschieden.“

Conradt sagt, ihm sei es in den vergangenen Wochen darum gegangen, eine Lösung zu finden, die sachgerecht ist und seiner Fürsorgepflicht gegenüber allen Feuerwehrleuten gerecht wird. „Ich bin guter Hoffnung, dass uns das mit den vereinbarten Leitlinien gelingen wird. Es ist jetzt auch wichtig, die Reputation von Josef Schun wiederherzustellen“, sagte Conradt.

Diese Leitlinien, von denen Conradt spricht, sollen die Kommunikation und ein funktionierendes Miteinander in der Truppe fördern und sie sollen dazu dienen, die Rückkehr Josef Schuns positiv zu begleiten. Conradt: „Ich werde mich persönlich in diesen Prozess einbringen und mich regelmäßig über die Situation in der Berufsfeuerwehr informieren.“ Die Querelen um Saarbrückens Feuerwehrchef Josef Schun ziehen sich schon über Jahre hinweg. Unter anderem warfen Mitglieder der Berufsfeuerwehr Schun einen übertrieben harten Führungsstil vor, Vorwürfe des Untreueverdachts und Betrugs wurden gegen ihn laut. Ende 2018 meldete sich ein Großteil der Truppe krank, nachdem die Klage gegen Schun wegen Betrugs vom Amtsgericht Saarbrücken abgewiesen wurde. Der Streit landete schließlich beim Oberwaltungsgericht Saarlouis, das entschied, der zwischenzeitlich von der Stadt beurlaubte Schun müsse wieder auf seinen alten Posten gesetzt werden. Schun selbst hatte mit seinen Anwälten darauf geklagt. Der alte und neue Saarbrücker Feuerwehrchef arbeitete zuletzt bis 15. November nach einer außergerichtlichen Einigung mit der Landeshauptstadt bei der Berufsfeuerwehr in Dortmund.

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