Jimmy Peter Lauter Der Mann mit dem Stirnband, der trifft und trifft

Saarbrücken · Jimmy Peter Lauter vom TBS Saarbrücken ist trotz seiner 37 Jahre der beste Körbjäger der Basketball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar.

 Jimmy Peter Lauter (rechts) hat den Korb immer im Blick – wie im Duell mit Philip Karst vom Spitzenreiter SG TV Dürkheim-Speyer II. Er erzielte zwölf Punkte, verlor das Heimspiel mit dem TBS Saarbrücken aber mit 74:86.

Jimmy Peter Lauter (rechts) hat den Korb immer im Blick – wie im Duell mit Philip Karst vom Spitzenreiter SG TV Dürkheim-Speyer II. Er erzielte zwölf Punkte, verlor das Heimspiel mit dem TBS Saarbrücken aber mit 74:86.

Foto: Thomas Wieck

Er ist der Beste, den die Liga zu bieten hat – obwohl er schon 37 Jahre alt ist und kaum trainieren kann. Sein Erfolgsrezept? „Basketball ist mehr als ein Hobby – es ist ein Lebensstil“, sagt Jimmy Peter Lauter vom Tabellenvierten TBS Saarbrücken. Der „Shooting Guard“ erzielt im Schnitt 24,1 Punkte pro Spiel. Mit seinen 337 Zählern in 14 Einsätzen steht Lauter an der Spitze der Korbjäger der Basketball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar.

Auf Statistiken legt der Routinier, dessen Markenzeichen das Stirnband ist, aber nicht mehr so viel Wert. „Als junger Spieler schaute man natürlich darauf. Inzwischen zählt aber nur das Team“, sagt der 37-Jährige, der mit seiner Mannschaft den TuS Herrensohr als besten saarländischen Oberligisten abgelöst hat – und ihn am Samstag, 23. Februar, um 16 Uhr in der Mügelsberghalle in Saarbrücken zum Oberliga-Saarderby erwartet.

Lauter ist es wichtig, als Führungsspieler im Kader von Spielertrainer Fred Addae voranzugehen: „Ich versuche, während des Spiels meine Ideen einzubringen.“ Auch deshalb kann er sich nach der Karriere als Spieler eine als Trainer vorstellen. „Ich gebe gerne meine Erfahrung an jüngere Spieler weiter.“

Ans Karriere-Ende denkt der 37-Jährige aber noch nicht. „Mir macht Basketball immer noch viel Spaß. Ich kann bestimmt noch einige Jahre spielen.“ Das sagt Lauter, obwohl er in Beruf und Familie mehr als ausgelastet ist. Sein Alltag ist „manchmal sehr anstrengend. An den Spieltagen komme ich erst sehr spät nach Hause und muss dann am nächsten Morgen wieder früh aus dem Bett, um zur Arbeit zu fahren“.

Lauter arbeitet als Informatiker. Nach Feierabend unterstützt er seine Frau Evilina im eigenen Betrieb, der zunächst auf Solartechnik spezialisiert war und jetzt sogenannte „Food Trucks“ verkauft. Die beiden haben zwei Töchter: die vier Jahre alte Mila und die fast zweijährige Eva. „Die Älteste ist bereits basketballverrückt. Sie spielt mir immer den Ball zu“, berichtet der Familienvater, der gerade ein neues Zuhause baut. Dadurch hat er kaum noch Zeit für seinen Sport. „Ich schaffe es zurzeit nur einmal in der Woche zu trainieren.“

Bevor er zum Basketball kam, probierte Lauter andere Sportarten wie Fußball, Hockey und Schwimmen  aus. Durch einen Nachbarsjungen, der ständig vom Basketball erzählte, kam er auf den Geschmack. „Ich habe mich mit 14 Jahren mit meinem Bruder René beim TBS Saarbrücken angemeldet“, blickt der 37-Jährige zurück. Als er dem Verein beitrat, sei die Basketball-Abteilung erst gegründet worden. „Das Team war damals wie eine Familie für mich.“ Die Trainer Erik Babit und Christoph Jungfleisch seien wie Väter für ihn gewesen. „Wir mussten früh ohne Vater aufwachsen“, erzählt Lauter. Der Vater sei damals ins Ausland gegangen. Der Kontakt zu den beiden Jugendtrainern von damals ist nicht abgebrochen. „Wir treffen uns jährlich“, sagt Lauter, der aber nicht nur zu seinen Ziehvätern aufschaute, sondern auch zu seinem großen Vorbild Michael Jordan von den Chicago Bulls. „Das ist heute nicht mehr das gleiche Team wie damals.“ Auch der Basketball habe sich verändert. Er sei schneller und athletischer geworden.

Als B-Jugendlicher wechselte Lauter vom TBS Saarbrücken zur SG Saarlouis/Dillingen. Dort besuchte er das vereinsinterne Internat. Das sei damals ein Pilotprojekt gewesen. Es beherbergte nur drei Jugendspieler: Markus Eisenbart, Benjamin Borella und ihn. Lauter debütierte als Jugendspieler in der Herren-Mannschaft in der Regionalliga. In dieser Zeit drehte sich bei ihm alles um Basketball und Schule. „Ich habe damals vier- bis fünfmal in der Woche trainiert und noch zusätzlich am Wochenende gespielt.“

1999 wechselte Lauter zurück zum TBS – um 2002 wieder nach Saarlouis zu gehen, wo er abgesehen von einer Saison bei den Baskets 98 Völklingen bis 2017 spielte. In der Saison 2014/2015 stieg Lauter mit Saarlouis in die 2. Bundesliga Pro auf. Er kann sich noch gut  erinnern: „Als wir aufgestiegen sind, da habe ich das Netz vom Korb abgeschnitten und mit nach Hause genommen.“ Von Saarlouis aus kehrte Lauter 2017 zu seinen Wurzeln zurück – zum TBS Saarbrücken.

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