Der Mann vom Forst ist nun fertig Jetzt kehrt er dem Forst den Rücken

Quierschied · Quierschieds Revierförster Martin Haupenthal geht in den Ruhestand und blickt auf seine Arbeit zurück.

 Martin Haupenthal im Quierschieder Forst.

Martin Haupenthal im Quierschieder Forst.

Foto: Iris Maria Maurer

Nach 25 Jahren als Förster verlässt Martin Haupenthal Ende September endgültig den Quierschieder Wald und geht nach insgesamt 40 Berufsjahren in den wohlverdienten Ruhestand. 1977 hatte der Vater von vier Kindern seine forstliche Laufbahn begonnen. 1992 übernahm er dann in Nachfolge von Förster Ferdinand Birkenmeyer die Leitung des Quierschieder Forstreviers und bezog zur gleichen Zeit das Forsthaus in der Johann-Strauß-Straße. Von dort aus betreute er in all den Jahren den Wald, der sich rund um Quierschied bis hin nach Maybach und Sulzbach erstreckt. Eine Zeit, auf die Haupenthal gerne zurückblickt: „1996 wurde Quierschied das einzige staatliche Modellrevier in Deutschland, das besonders naturnah nach Prozessschutz-Grundsätzen bewirtschaftet wird“ erzählt er. „Das Konzept hierfür wurde im Auftrag von Greenpeace entwickelt. Zusätzlicher Wegbegleiter und Kooperationspartner ist hier der BUND Saar (Bund für Umwelt und Naturschutz). Da will ich mich auch in meinem Ruhestand noch unbedingt weiter ehrenamtlich einbringen“, so Haupenthal.

Dieses Projekt gab seinem beruflichen Wirken nach eigenen Angaben einen ganz besonderen und tieferen Sinn und ein Ziel, für das er immer mit Leidenschaft eintrat. „Im Wald rund um Quierschied wurden in den vergangenen 20 Jahren deutlich weniger Bäume gefällt. Daher kann man hier noch viele alte und dicke Buchen und Eichen bewundern. Das führte auch dazu, dass der Prozessschutzwald in ein vom Bundesamt für Naturschutz gefördertes Naturschutzgroßprojekt namens LIK-Nord als Modellwald aufgenommen wurde.“ In Quierschied hat Haupenthal gerne gelebt. Dennoch zog es ihn vor zwei Jahren in den Bliesgau, wo er mit seiner Familie ein Haus gebaut hat. „Der Abschied von Quierschied wird mir dennoch nicht leicht fallen. Besonders der Kontakt mit den Waldbesuchern und den Brennholzkunden hat mir immer besonders viel Freude gemacht. Aber auch der intensive Kontakt zur Natur wird jetzt sicher ein bisschen nachlassen.“ Aber Angst vor Langeweile hat er nicht. „Ich tausche 13,5 Millionen Quadratmeter Wald gegen 2000 Quadratmeter Garten. Da gibt es auch eine Menge zu tun“, sagt er und lacht. „Ich werde die freie Zeit sicherlich nutzen, um mich meiner Familie widmen zu können. Außerdem reise ich gern und fahre regelmäßig zu einem Kloster in Bayern oder besuche Familienmitglieder in Norddeutschland. Zudem habe ich noch ein Haus in Sulzbach, in dem meine Frau im Oktober ein Yogastudio eröffnen wird. Auch da werde ich genug zu tun haben. Vielleicht nehme ich auch noch einmal mein altes Akkordeon zur Hand. Als junger Mensch hatte ich in der Musikschule Unterricht. Da ist sicher noch einiges hängen geblieben.“ sagt er und schmunzelt.

Die Nachfolge von Martin Haupenthal übernimmt ab Oktober Roland Wirtz, der dann für das Revier Quierschied zuständig sein wird. Unter www.saarforst.de werden die Kontaktdaten zeitnah veröffentlicht werden.

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