Jahrestag der Ermordung der Kurdin Jina Mahsa Amini „Der Mut dieser Frauen macht mich ehrfürchtig“

Saarbrücken · So erinnerte das Bündnis „Frau – Leben – Freiheit“ in Saarbrücken an die von der iranischen Sittenpolizei ermordete Jina Mahsa Amini.

Eva Pejwand, Soheila Emminghaus Moghaddam, Mariam Djafari und Negin Salari (von links) suchen noch einen Platz für den Ginkgo-Baum, den sie zum Gedenken an Mahsa Amini pflanzen möchten.

Eva Pejwand, Soheila Emminghaus Moghaddam, Mariam Djafari und Negin Salari (von links) suchen noch einen Platz für den Ginkgo-Baum, den sie zum Gedenken an Mahsa Amini pflanzen möchten.

Foto: BeckerBredel

Das Bündnis „Frauen – Leben – Freiheit Saar“ erinnerte am Samstag auf dem Schillerplatz an den ersten Jahrestag der Ermordung der 22-jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini im Iran. Die iranische Sittenpolizei hatte die junge Frau festgenommen, weil sie angeblich ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß trug.

Weltweit schnitten sich Frauen die Haare ab

Es folgte eine Protestwelle, in deren Verlauf sich viele Frauenrechtlerinnen als Zeichen der Solidarität die Haare abschnitten. Auch in Saarbrücken gab es viele Aktionen gegen das iranische Mullah-Regime (wir berichteten). Rund 130 Menschen kamen nun am Samstag zusammen, um der Getöteten zu gedenken und an den ersten Jahrestag der „Frau-Leben-Freiheit“ Revolution zu erinnern.

Nun doch noch kein Erinnerungsbaum

Das geplante Pflanzen eines Erinnerungsbaumes mussten die Aktivistinnen verschieben. „Weil wir Probleme mit der Genehmigung der Baumpflanzung hatten, wird aktuell noch nach einem geeigneten Platz gesucht. Die Idee war es, ein Zeichen der Weiterentwicklung zu setzen. Ein Baum wächst und wächst ohne Ende. So soll auch unsere Bewegung immer weiterwachsen. Wir haben uns für einen Ginkgobaum, den Baum des Lebens, entschieden“, so die Organisatorin Negin Salari.

„Es ist wichtig, Solidarität zu zeigen.“

Der Fraktionschef der SPD im Landtag, Ulrich Commerçon, sagte: „Frau, Leben, Freiheit. Drei Wörter, die zur Parole einer ganzen Protestbewegung geworden sind. Drei Wörter, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Frau, Leben, Freiheit. Ich danke allen, die diese, Kundgebung möglich gemacht haben. Ich danke der iranischen Bürgerinitiative ,Frau Leben Freiheit Saar’.“

Lisa Schneider, die kommunale Frauenbeauftragte der Stadt Saarbrücken, war auch dort: „Ich bin hier, um die Frauenbewegung zu unterstützen. Es ist wichtig, Solidarität zu zeigen. Es ist eine sehr persönliche Motivation, die einen ein Stück weit selbst betrifft, nämlich das Streben nach Emanzipation“, sagte die 35-jährige Saarbrückerin.

Auch Demonstrant Ekkehart Schmidt äußerte sich: „Ich bin hier, damit dieser faszinierende Aufstand nicht in Vergessenheit gerät. Der Mut, den diese Frauen bewiesen haben, macht mich ehrfürchtig“, sagte der 59-jährige Saarbrücker.

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