Weiterer Windkraft-Gegner „Ja“ für Windkraft allgemein, „Nein“ zu konkretem Projekt

Saarbrücken · Saarbrücker Stadtratsfraktion der Linken ist gegen Windenergie aus Gersweiler: Es gebe dort klare Nachteile. Nicht zuletzt sei die CO2-Ersparnis allenfalls gering.

 In Gersweiler soll eine aus zwei Windrädern bestehende Windkraftanlage entstehen. Die Saarbrücker Stadtratsfraktion der Linken hat sich nach einem Ortstermin hinter die Kritiker gestellt.

In Gersweiler soll eine aus zwei Windrädern bestehende Windkraftanlage entstehen. Die Saarbrücker Stadtratsfraktion der Linken hat sich nach einem Ortstermin hinter die Kritiker gestellt.

Foto: dpa/Arne Dedert

Die Saarbrücker Stadtrats-Fraktion der Partei Die Linke positioniert sich gegen die im Stadtteil Gersweiler geplante Windkraftanlage. Nach einer Ortsbegehung am Montag zusammen mit Vertretern der örtlichen Bürgerinitiative und des BUND Saarbrücken habe die Fraktion den Entschluss gefasst, dem „gemeindlichen Einvernehmen“ in der kommenden Stadtratssitzung nicht zuzustimmen, heißt es in einer Presseerklärung der Fraktion.

„Die grundsätzliche Notwendigkeit eines Ausbaus der Windenergie aus Gründen der Energiewende und des Klimaschutzes steht für uns außer Frage“, sagt der Fraktionsvorsitzende Michael Bleines. Doch er schränkt ein: Windenergieanlagen dürften nicht – was in der Vergangenheit geschehen sei – „wahllos in der Landschaft“ platziert werden, „ohne die Hypothek für unsere Nachkommen zu bedenken“.

Bleines nennt mehrere Kritikpunkte, etwa dass der Schattenwurf der Windräder die französischen Nachbargemeinden belaste, „enorme“ Eingriffe in den Altwaldbestand und das Ökosystem drohten, von denen auch mindestens 120 Jahre alte Buchen und Eichen betroffen seien.

Während der Arbeiten sei mit einer neun Meter breiten Schneise durch den Wald zu rechnen, ähnliches gelte für die noch zu bauende Stromtrasse. Möglich seien auch Lärm sowie Auswirkungen auf den Naherholungswert und das Mikroklima. Dem stehe, davon geht Bleines aus, auch bei optimalen Bedingungen nur eine geringe CO2-Ersparnis gegenüber. Optimale Bedingungen seien jedoch nicht zu erwarten, da es sich um ein „windschwaches“ Gebiet handele.

Bleines wirft zudem die Frage auf:  „Wie viel effizienter könnte man wohl den Klimaschutz in Saarbrücken betreiben, wenn man den gleichen finanziellen und logistischen Aufwand zum Ausbau der Photovoltaik betreiben würde?“

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