Schwimm-Saarlandmeisterschaft im Mehrkampf Irgendwann zählt man bei den Titeln nicht mehr mit

Saarbrücken · Von Jonas Grethel

110 Teilnehmer waren es, die in der Schwimmhalle des Olympiastützpunktes in Saarbrücken zusammenkamen. Die zwischen Neun- und Zwanzigjährigen trugen die Saarlandmeisterschaften im Mehrkampf kurz und lang aus. Dazu gab es sechs Strecken zu bewältigen: Schmetterling, zweimal Freistil, Lagen-, Rücken- und Brustschwimmen.

„Es geht hier um die Vielfalt“, sagt Pascal Collet vom ausrichtenden Verein SC Illingen: „Wenn jemand besonders gut im Brustschwimmen ist, bringt das hier nichts. Bei den Mehrkampfmeisterschaften geht es darum, wer in den verschiedenen Disziplinen stark ist.“ Dazu kam die Unterteilung in die lange und kurze Mehrkampfstrecke. Bei ersterer mussten die Schwimmer meist doppelt so lange Strecken zurücklegen wie ihre Konkurrenten auf der kurzen Strecke – 200 statt 100 Meter Schmetterling, 400 statt 200 Meter Lagenschwimmen.

Sieger bei den Mädchen und Damen in der offenen Wertung wurde hier Emelie Schnagl vom SC Illingen. Die 16-Jährige, die im November bei den deutschen Meisterschaften auf sich aufmerksam gemacht hatte, ließ 15 Konkurrentinnen hinter sich. Sie sammelte  3825 Punkte und hatte einen großen Vorsprung auf die Zweitplatzierte Valentina Schön von den SFI St. Ingbert (2927 Punkte). Dritte wurde Jana von den Driesch (13) vom SC Delphin Püttlingen mit 2882 Punkten.

Am Langstrecken-Wettkampf der Jungen und Männer nahmen nur 13 Schwimmer teil. Der 18-jährige Patrick Lattwein von den SFI St. Ingbert sicherte sich mit 3234 Punkten den Titel. Knapp dahinter folgten Nick Werner von den WSF Zweibrücken (3090) und Marten Schmidt  vom SC Blieskastel (3077).

Auf den kurzen Strecken nahmen die beiden ältesten Teilnehmer der Veranstaltung teil. Zwar sind die Saarlandmeisterschaften für Schwimmer jeden Alters offen – mit Jurek Frey aus St. Ingbert und Lea Karioth aus Illingen waren die erfahrensten Teilnehmer aber gerade mal 20 Jahre alt. Während die beiden nur in der offenen Wertung aufgeführt werden und die Plätze vier und acht belegten, gab es für die jüngeren Teilnehmer noch Saarlandmeister-Titel in den Altersklassen Junioren, Jugend A, Jugend B, 2005, 2006, 2007 und 2008.

Wegen dieser großen Anzahl an Altersklassen haben Anabel Ivanov und Maxine Piller in den vergangenen Jahren den ein oder anderen Saarlandmeister-Titel eingefahren. „Über 20 sind es bestimmt – irgendwann zählt man nicht mehr mit“, sagt Ivanov grinsend. Sie nimmt seit 2008 jedes Jahr an  den vom Saarländischen Schwimm-Bund veranstalteten Meisterschaften teil. Die 18-Jährige vom SV 08 Saarbrücken lag am Samstag mit der ein Jahr jüngeren Piller vom SC Blieskastel Kopf an Kopf im Kurzstrecken-Wettkampf. Doch Piller war tags darauf verhindert. Mit 3703 Punkten hatte Ivanov daher einen Riesenvorsprung auf die Zweitplatzierte Antonia Leinenbach aus Püttlingen (2436) und die dahinter folgende Louisa Marie Broich von Tri Post Trier (2363),  einer von drei Trierer Vereinen, die an den Saarlandmeisterschaften teilnehmen durften, um Punkte für die Qualifikation zu den süddeutschen Meisterschaften zu sammeln. Obwohl Piller zwei von sechs Wettkämpfen verpasste, wurde sie mit 2243 Punkten Siebte.

„Der Brust-Wettkampf wäre eigentlich noch spannend geworden – da gibt es am meisten Punkte. Da hätte sich wahrscheinlich der Titel entschieden“, sagt Ivanov, die im Sommer 2017 mit der Staffel bei den deutschen Meisterschaften die Bronzemedaille gewann. Sie und Piller konzentrieren sich nun auf das „Euro Meet“ in Luxemburg Ende Januar, bei dem Teilnehmer aus ganz Europa zusammenkommen.

Schließlich gab es noch den Titel über die Kurzstrecke bei den Männern und Jungen zu vergeben. Hier setzte sich der 16 Jahre alte Cedric Schmitt vom SV Altenkessel mit 3115 Punkten gegen 37 Teilnehmer durch und verwies Getjo Hayrapetyan vom SSV Trier (2866) und Jonas Valeske vom SV 08 Saarbrücken (2616) auf die Plätze zwei und drei.

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