Stadtentwicklung Saarbrücken zu teuer, also nach St. Ingbert?

St. Ingbert/Saarbrücken · Lohnt es sich wegen günstigerer Mieten, in eine Kleinstadt zu ziehen und zur Arbeit in die Großstadt zu pendeln? Das klärt eine Studie.

 Saarbrücken hat viel zu bieten, seine Bewohner müssen aber auch vergleichsweise hohe Mieten zahlen.

Saarbrücken hat viel zu bieten, seine Bewohner müssen aber auch vergleichsweise hohe Mieten zahlen.

Foto: BeckerBredel

Morgens rein ins Auto, in den Zug, in den Bus – und ab in die Stadt. Abends das Ganze dann umgekehrt. 72 335 Menschen pendeln im Schnitt jeden Tag nach Saarbrücken ein, davon 7788 aus Frankreich. So steht es in der städtischen Statistik. Aber lohnt es sich auch, jeden Tag Zeit und Geld zu investieren, um zum Arbeitsplatz zu kommen? Oder wäre es nicht sinnvoller, möglichst nah am Arbeitsplatz zu wohnen? Diesen Fragen ist das Immobilienforschungsinstitut F+B im Auftrag des Magazins Spiegel nachgegangen.

In den großen Städten gibt es die meisten Jobs. Aber dort sind Wohnungen – ob zur Miete oder als Eigentum – teurer als im Umland. Deshalb hat das Institut 24 deutsche Großstädte daraufhin „untersucht, inwieweit sich ein Umzug ins Umland lohnt“, wie das Magazin auf seiner Internetseite schreibt.

Es wurde Wohnkosten im Umland mit denen in der Stadt verglichen und Fahrtkosten und Zeitaufwand fürs Pendeln in die Stadt berechnet. Wobei sich das Institut nur Orte mit mehr als 25 000 Einwohnern im Umland einer Großstadt angeschaut hat. Als „Ersatzwohnorte“ für Saarbrücken sind Völklingen, St. Ingbert, Saarlouis und Neunkirchen bewertet worden. Von den maximal fünf Sternen für ein gutes Wohn- und Verkehrsverbindungsangebot und einem Stern für schlechte Bedingungen haben haben alle untersuchten Städte vier Sterne bekommen – außer Homburg, dass nur drei Sterne bekam.

In Völklingen sind die Mieten im Schnitt 16,74 Prozent billiger als in der Landeshaupstadt, haben die Experten errechnet. Wer sich Wohneigentum kauft, kommt in Völklingen demnach sogar um 24,3 Prozent günstiger weg als in Saarbrücken. Wer mit dem Auto zwischen Völklingen und Saabrücken pendelt, muss dafür mit 6168 Euro im Jahr rechnen, Bus- und Bahnfahrer mit 1005,60 Euro. Was die Kosten fürs Auto angeht, rechnet das Institut mit einem VW Golf, die Steuervorteile aus der Pendlerpauschale sind bereits abgezogen.

Dieselben Fahrtkosten berechnet das Institut auch für St. Ingbert. Dort spart man allerdings laut der Studie weniger beim Wohnen als in Völklingen. Wohneigentum sei dort 20,71 Prozent günstiger als in Saarbrücken, die Mieten sind 5,49 Prozent günstiger. Wobei St. Ingbert da noch attraktiver ist als Saarlouis. Dort sparen die, die Wohneigentum erwerben, im Vergleich zu Saarbrücken nur 0,52 Prozent. Die Mieten liegen nur 2,39 Prozent unter dem Saarbücker Durchschnitt. Da schneidet Neunkirchen wiederum besser ab. 23,69 Prozent weniger werde dort für Wohneigentum verlangt, schreiben die Experten. Die Mieten sind um 14,91 Prozent günstiger.

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