In Burbach entsteht ein Schulzentrum Neubaupläne überraschen Rastbachtalschule

Saarbrücken/Heusweiler/Riegelsberg · Regionalverband will Gemeinschaftsschule mit Neubau in Burbach entlasten. Leiterin: Auch bei uns sind Investitionen dringend nötig.

 Blick auf die Gemeinschaftsschule Rastbachtal. Über 1000 Schüler werden hier nach Angaben des Regionalverbandes unterrichtet.

Blick auf die Gemeinschaftsschule Rastbachtal. Über 1000 Schüler werden hier nach Angaben des Regionalverbandes unterrichtet.

Foto: BeckerBredel

Die Stadt Saarbrücken und der Regionalverband wollen in Burbach eine Grundschule und eine Gemeinschaftsschule bauen. Letztere soll insbesondere die Rastbachtalschule entlasten, deren Oberstufenzentrum auch von Schülern aus Heusweiler und Riegelsberg besucht wird, da die dortigen Gemeinschaftsschulen vor Ort keine Oberstufen-Klassen haben.

Zwischen der Georg-Heckel-Straße und der Straße Im Füllengarten in Saarbrücken soll das Schulzentrum entstehen. Der Saarbrücker Stadtrat hat den Bau der Grundschule bereits Ende 2017 beschlossen. Jetzt fehlt noch der Beschluss der Regionalversammlung, die Gemeinschaftsschule zu errichten und das dafür benötigte Grundstück zu kaufen. Der Preis liegt nach einer ersten Kostenschätzung bei 350 000 Euro. So steht es in der Vorlage für die Sitzung der Regionalversammlung am 15. November. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo erklärte, die Bauplanung liege in den Händen der Stadt Saarbrücken. Auch für die Grundschule muss die Stadt nach eigenen Angaben noch Grundstücke kaufen.

Der SPD-Politiker betonte, der Bau der Gemeinschaftsschule sei sehr wichtig, weil die Schülerzahlen schon seit Jahren im Saarbrücker Westen sehr hoch sind. Da die Geburtenzahlen steigen und viele Flüchtlingskinder in den Schulen untergebracht werden mussten, habe sich die Situation noch verschärft. Die neue weiterführende Schule soll vor allem die Gemeinschaftsschule Rastbachtal entlasten. Über 1000 Schüler besuchen im laufenden Schuljahr diese Schule. Und die Schülerzahlen würden, so die Prognosen des Bildungsministeriums, im Saarbrücker Westen weiter steigen – bis zum Schuljahr 2021/22 um rund zehn Prozent an den Gemeinschaftsschulen Ludwigspark, Rastbachtal und Klarenthal.

Hinzu kommt nach Angaben Gillos, dass die Rastbachtalschule jetzt auch ein Oberstufenzentrum für rund 80 Schüler hat. Hier können die Jugendlichen der Rastbachtalschule und der Gemeinschaftsschulen Klarenthal, Riegelsberg und Heusweiler nach 13 Jahren Abitur machen. Vier Oberstufenzentren gibt es insgesamt im Regionalverband.

Ulrike Kleer, Leiterin der Rastbachtalschule, erklärt aber am Freitag, sie kenne diese Neubaupläne nicht und hätte sich gewünscht, frühzeitig darüber informiert zu werden. Sie stellt klar: „Auch Investitionen in bestehende Gebäude sind wichtig, bevor man neue plant.“ Als Beispiele nennt Kleer die Sanierung von Toiletten, ein Teppichboden im Oberstufenzentrum und die Betonsanierung.

Die neue Gemeinschaftsschule in Burbach soll bis zu 500 Schülerinnen und Schüler aufnehmen. Bis zur Fertigstellung würden aber sechs bis acht Jahre vergehen, sagt Gillo. Erst dann könne sich an der angespannten Situation an der Rastbachtalschule etwas ändern. Die ist zurzeit sechszügig. Kleer sagt aber, wenn die Schule künftig nur noch fünf Klassen pro Klassenstufe haben sollte, müsse unbedingt die Sprachenfolge mit dem Schwerpunkt Englisch gesichert sein.

Wie groß der Bedarf für eine weitere Gemeinschaftsschule in Saarbrücken ist, belegt nach Angaben des Regionalverbandes auch die Tatsache, dass zum Schuljahr 2017/2018 Flüchtlingskinder, überwiegend aus Burbach, an Gemeinschaftsschulen in Völklingen, Püttlingen und Riegelsberg untergebracht werden mussten.

Wenn die Regionalversammlung zustimmt, wird der Regionalverband das „Markuszentrum“ der evangelischen Kirchengemeinde Burbach mit ehemaliger Kirche, ehemaligem Pfarrhaus und Kita, kaufen. Bis zum Bau einer neuen Kita will der Regionalverband die alte Kita renovieren und für den Übergang nutzen. Für den Bau der Gemeinschaftsschule sollen die Gebäude abgerissen werden.

Nach dem jetzigen Plan könnte die Gemeinschaftsschule Ende 2024 fertig sein, sie wird über 20 Millionen Euro kosten. Mensa, Sporthalle und Schulhof sollen Grund- und Gemeinschaftsschüler gemeinsam nutzen. Die neue Grundschule im Füllengarten wird die Weyersbergschule entlasten, die nach eigenen Angaben mit 500 Kindern die größte Grundschule im Saarland ist.

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