Online-Umfrage zum Leben im Regionalverband Hier leben die Menschen gern und gut

Regionalverband · Gute Noten für die Lebensqualität im Regionalverband: Das ist das Ergebnis einer – nicht repräsentativen – Online-Umfrage der SZ.

 Gute Noten der Menschen im Regionalverband Saarbrücken bei einer Online-Umfrage zum Leben in der Region.

Gute Noten der Menschen im Regionalverband Saarbrücken bei einer Online-Umfrage zum Leben in der Region.

Foto: SZ-Infografik/ACM

Kürzlich brachte eine Studie Erfreuliches ans Licht: Im Saarland geht es älteren Menschen besonders gut, Senioren sind zufriedener als anderswo in Deutschland. Das hat uns neugierig gemacht. Wir wollten mehr wissen, über alle Generationen und für unsere Region: Wie lebt es sich im Regionalverband Saarbrücken? Wir haben Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, per Internet dazu Fragen gestellt. 428 Menschen haben sich an der Online-Umfrage beteiligt. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ. Aber sie liefern ein aufschlussreiches Stimmungsbild.

Vorweg sei kurz erklärt, wie wir gefragt haben. Wir haben die Teilnehmer gebeten, mit Hilfe einer Punkte-Skala ihre Meinung zu sagen: Zehn Punkte konnte man vergeben für höchste Zufriedenheit, einen Punkt für absolute Unzufriedenheit. Und bei allen Fragen waren Vergleiche zu ziehen zwischen dem eigenen Wohnort und dem Regionalverband insgesamt.

„Wie beurteilen Sie die allgemeine Lebensqualität im Regionalverband?“ Zu unserer Eingangsfrage haben 15 Prozent der Befragten (66 Menschen) die Neun oder die Zehn auf der Skala gewählt, quasi Note Eins oder Eins mit Stern – einen so hohen Wert gibt es in solchen Umfragen selten. Vor allem, wenn man mit dem unteren Ende der Skala vergleicht: Für ein bis zwei Punkte haben sich nur zwei Prozent (neun Teilnehmer) entschieden. Eine satte Mehrheit von 52 Prozent (225 Voten) findet sich bei sieben bis acht Punkten – die Befragten mögen den Regionalverband also sehr. Richtig überschwenglich hat es jemand in den Kommentaren formuliert, zu denen wir am Schluss eingeladen hatten: „Wenn man mal anderswo gelebt hat, weiß man den Regionalverband erst zu schätzen!“ Ebenso gerne mögen die Umfrage-Teilnehmer allerdings den eigenen Wohnort. 23 Prozent (100) haben da neun bis zehn Punkte vergeben, 49 Prozent (209) sieben bis acht Punkte.

Wo es ins Detail geht, wird der Blick – erwartungsgemäß – etwas kritischer. Schauen wir aufs Wohnen. Ob im Regionalverband die Auswahl an Wohnraum genügt, wollten wir wissen, ob die Befragten eine Wohnumgebung nach ihren Wünschen finden und ob sie die Preise fürs Wohnen für akzeptabel halten. Hier haben acht Prozent (37) Bestnoten vergeben. 43 Prozent (185) finden sieben bis acht Punkte angemessen. Fünf bis sechs Punkte – also „geht so, mittelmäßig“ – gibt’s von 34 Prozent der Befragten (146), völlig unzufrieden sind vier Prozent (18). Bedenkt man, dass zum Regionalverband auch Saarbrücken gehört, mit großstadttypischen Wohn-Problemen, ist das ein positives Ergebnis. Zum Vergleich die Werte für den Wohnort: 19 Prozent (82 Voten) halten die Wohnmöglichkeiten in ihrer Kommune für sehr gut bis hervorragend, 42 Prozent (179) bewerten sie mit sieben bis acht, 25 Prozent (108) mit fünf bis sechs Punkten.

Diese feinen Unterschiede kehren sich um beim Thema Verkehrsanbindung. Rundum damit zufrieden sind im Regionalverband zehn Prozent (43) der Befragten – mit Blick auf den eigenen Wohnort 14 Prozent (61). Absolute Unzufriedenheit bringen für den Regionalverband acht Prozent (25) zum Ausdruck, für den Wohnort 14 Prozent (62). Sieben bis acht Punkte haben für den Regionalverband 49 Prozent (211) der Befragten angekreuzt, für den Wohnort 33 Prozent (98); fünf bis sechs Punkte gibt’s für den Regionalverband von 26 Prozent (110), für den Wohnort von 21 Prozent (89). Die Zahlen, wenngleich nicht repräsentativ, lassen ahnen: Hier stecken Probleme. In den Kommentaren wird’s dann deutlich: Das Problem ist der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV), er erntet scharfe Kritik. Zu schlechte Anbindungen, zu hohe Preise, zu wenig Anreiz, das Auto stehenzulassen, zu wenig Verlässlichkeit („dass Busse nicht kommen – wie im Moment – geht gar nicht!!!“): Beim ÖPNV sehen die Umfrageteilnehmer Verbesserungsbedarf, da ist jede Menge Luft nach oben.

Wäre der ÖPNV so, wie die Umfrageteilnehmer es sich wünschen, dann wäre der Regionalverband bei einem Vorzug, den er jetzt schon hat, wohl kaum zu toppen. Nämlich bei den Möglichkeiten zum Ausgehen, bei Restaurants und Kneipen. Ob die Umfrageteilnehmer in Sachen Gastronomie zufrieden sind mit Auswahl und Qualität, hatten wir gefragt. Da sei der Regionalverband Spitze, meinen 28 Prozent (121 Menschen) – für den eigenen Wohnort sehen das weniger Menschen so, nämlich 20 Prozent (85). Weitere 43 Prozent (184 Befragte) bewerten das Gastronomie-Angebot im Regionalverband mit sieben bis acht Punkten (Wohnort: 36 Prozent, 111 Voten). Der zufriedenen Mehrheit – 71 Prozent – stehen im Regionalverband nur drei Prozent Unzufriedene gegenüber (zwölf). Im Wohnort hingegen fühlen sich 14 Prozent (60 Menschen) gastronomisch mies versorgt. Mit besserem ÖPNV könnten auch sie sich öfter einen schönen Abend machen; der Regionalverband bietet dazu offenbar beste Chancen.

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