Zweikampf ums Schwimmbadgelände

Heusweiler · Zwei Investoren bekunden Interesse am Gelände des früheren Heusweiler Schwimmbades. Im Bauausschuss stellten sie ihre Pläne vor. Der Gemeinderat wird wohl im Dezember einem Investor den Zuschlag geben.

Zehn Jahre war das ehemalige Schwimmbadgelände am Heusweiler Kalenberg sich selbst überlassen. Hecken, Sträucher, Büsche und Bäume wuchsen üppig. Damit ist es jetzt wohl bald vorbei: Im Heusweiler Bauausschuss stellten zwei Investoren ihre Pläne vor.

Die Schwimmbecken sollen einer Wohnbebauung weichen. Eigentlich wollten drei Investoren um den Zuschlag buhlen, doch die Saarbrücker GIU machte kurzfristig einen Rückzieher. Erster möglicher Bauherr ist eine Unternehmensgruppe um den Riegelsberger Axel Rösner und den Heusweiler Gerhard Fröhlich. Unterstützt werden sie vom Köllerbacher Architekturbüro Willi Latz. Nach dessen Präsentation soll das ehemalige Schwimmbadgelände in einen "Wohnpark am Kalenberger Brunnen" umgebaut werden. "Wir fänden es gut, dem geplanten Wohnpark den ursprünglichen Flurnamen zu geben und haben vor, das Gelände mit Leben zu erfüllen, so dass das Wort Park seiner Bedeutung gerecht wird", sagte Latz. Er machte aber deutlich, dass teure und aufwändige Vorarbeiten notwendig sind: der sehr starke Bewuchs mache eine "ordnende Hand" notwendig, die Gebäude und Schwimmbecken müssen "zurückgebaut" und entsorgt werden. Schadstoff- und Baugutachten müssen erstellt werden, 20 Meter Höhenunterschied seien zu überwinden. Diese Vorarbeiten bezifferte Latz als "Summe im sechsstelligen Bereich". Überplant wird die gesamte Fläche vom Schwimmbadparkplatz bis hinter das Stromhäuschen an der Albertstraße. Dafür hat Latz fünf Konzepte erstellt: "Das hat einen guten Grund: wir wissen nicht, wo der Heusweiler Gemeinderat den Standort in fünf oder zehn Jahren sehen wird und wie er sich eine Bauform vorstellt", sagte Latz. Die fünf Konzepte sahen sowohl eine verdichtete Bauweise mit Einfamilien- und Reihenhäusern sowie eine vermischte Bauweise mit Appartments, Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäusern sowie eine eher städtische Bauweise mit nach Süden ausgerichteten, freistehenden Einfamilienhäusern vor. Die Investorengruppe bevorzugte das Konzept 5, das drei Appartments und einen Wohnhof im Bereich der ehemaligen Schwimmbecken sowie insgesamt 65 Wohneinheiten mit Ketten-, Einfamilien- und Reihenhäusern vorsieht. Verbunden sind die Baufelder durch fünf Stichstraßen sowie von Norden nach Süden durchgehenden Fußwegen. Integriert wird auch ein so genannter "generationsübergreifender Quartiersplatz", der als Kommunikationsfläche, Spielplatz oder Bouleplatz genutzt werden kann. Die Grundstücke sind zwischen 355 und 830 Quadratmetern groß, wobei Latz betonte, dass der Trend heute zu kleineren und bezahlbaren Grundstücken gehe. Weil das Gelände am Hang liegt, ist auch eine Retensionsfläche im Bereich des Stromhäuschens eingeplant. Eine begrünte Mulde also, welche das Oberflächenwasser aufnimmt und versickern lässt.

Die Investoren bevorzugen dieses Konzept, "weil es eine Mischung aus freistehenden Einfamilien- und Kettenhäusern ist und ein gewisses Maß an Verdichtung mit sich bringt", sagte Latz. Der Wohnhof biete eine gute Form für Wohngemeinschaften, so dass Eigentümer wirtschaftlicher bauen können.

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Hintergrund Die zweite Investorengruppe um die Unternehmer Clemens Dahlem und Peter Strohfus hatte mit technischen Problemen zu kämpfen und konnte ihre Pläne nur mündlich vorstellen. Auch sie haben vor, das Gelände in mehrere Baufelder zu unterteilen und 40 bis 60 Einfamilien- oder Doppelhäuser zu bauen. Sie versprachen einen zügigen Beginn der Arbeiten. So könnten sie "schon morgen mit dem Abriss beginnen, da alles kostenmäßig genau durchgeplant" sei. dg

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