Zeitreise durch 70 Jahre Musikgeschichte

Heusweiler · Musik im Bigband-Stil präsentierte die St. Ingberter Formation Time Machine Band Project im Spargelhof Bernauer. Viele lauschten fasziniert, ein paar Besucher hatten allerdings auch hörbar andere Interessen.

 Die Formation Time Machine Band Project bei ihrem Auftritt im Spargelhof bei Bietschied. Foto: Andreas Engel

Die Formation Time Machine Band Project bei ihrem Auftritt im Spargelhof bei Bietschied. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Bei ihrem vierten Spargelhofkonzert hatte die Aktion Kultur Heusweiler erneut zu einer Zeitreise durch 70 Jahre Musikgeschichte in den Spargelhof Bernauer geladen. Fast alle der rund 150 Gäste ließen sich von der Formation Time Machine Band Project drei Stunden lang verzaubern. Einige jedoch hatten mehr Spaß an Schnitzel und erlesenen Weinen. "Das Spargelhofkonzert hat sich mittlerweile einen Namen gemacht, wir versuchen das jetzt hier fest zu etablieren", sagte Günter Bost von der Aktion Kultur Heusweiler .

Dass man die Formation Time Machine nach 2014 jetzt zum zweiten Mal auf die Bühne geholt hatte, erklärte Bost so: "Das haben wir nicht gemacht, weil uns nichts anderes einfiel, sondern weil uns nichts besseres einfiel." Die St. Ingberter Formation um Bandleader Walter Wagner besteht aus acht Musikern und den Sängerinnen Andrea Bettinger und Astrid Frantz sowie Sänger Axel Schweitzer. "Unsere Stärke ist die Vielseitigkeit, unser Stil geht in Richtung Bigband", erklärte Walter Wagner im SZ-Gespräch. Im Konzert wurde diese Aussage deutlich: 36 Arrangements präsentierten sie. Neben "Happy Music" von James Last wurde Swing von Glenn Miller ("In the Mood") gespielt. Das Musical war mit Liza Minellis "Cabaret" vertreten, Popsongs von Petula Clark ("Downtown") oder Tom Jones ("Delilah") wechselten sich mit Jazz-Hits von Ella Fitzgerald ("The Lady is a Tramp") oder Chansons von Edith Piaff ("Je ne regrette rien") ab. Das Genre Schlager wurde mit Udo Jürgens ("Ich war noch niemals in New York") gestreift, und den Blues deckte unter anderem Duke Ellington ("C Jam Blues") ab. Gänsehaut löste Andrea Bettinger mit ihrer gewaltigen Alt-Stimme beim John-Lennon-Hit "Imagine" oder dem Zarah-Leander-Klassiker "Nur nicht aus Liebe weinen" aus. Lothar Schäfer war nur wegen Bettinger zum Konzert gekommen: "Ich kenne Andrea aus der Pharmabranche her, aber ich habe sie noch nie singen gehört. Ich bin begeistert und gehe richtig mit." Auch Tenor Axel Schweitzer und Sopranistin Astrid Frantz begeisterten. "Die haben wahnsinnig gute Stimmen", lobte Christel Groß aus Göttelborn. Und bei Frank Sinatras "My Way" sang Wolfgang Zeitz aus Niedersalbach im Publikum mit seinem wohltönenden Bariton sogar jedes Wort mit.

Problem am Rande: Im hinteren Bereich des Spargelhofes saßen Gäste an Bänken und Tischen und widmeten sich nicht nur der Musik , sondern auch der Speisekarte. Der Geräuschpegel war dort von Anfang an hoch. Und steigerte sich mit fortgeschrittener Stunde. Eine Dame aus Riegelsberg, die ihren Namen nicht nennen wollte, meinte in der Pause: "Das ist unverschämt. Eine Missachtung der Musiker."

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