Wohnbau-Projekt in Holz verzögert sich

Holz · ... und teurer wird es auch: Bevor Häuser auf dem ehemaligen Sportplatz gebaut werden, muss ein neues Regenrückhaltebecken her.

 Noch sieht man ihn, aber eigentlich ist er schon Geschichte: Auf und um den Fußballplatz am Holzer Westfeld (aufgenommen am gestrigen Sonntagnachmittag) entsteht ein kleines Wohngebiet mit 20 Häusern plus einem „Quartiersplatz“ mit einer Einheit aus vier Häusern. Auch ein Spielplatz ist vorgesehen. Die Erschließung erfolgt insbesondere durch eine Einbahnstraße. Foto: Fred Kiefer

Noch sieht man ihn, aber eigentlich ist er schon Geschichte: Auf und um den Fußballplatz am Holzer Westfeld (aufgenommen am gestrigen Sonntagnachmittag) entsteht ein kleines Wohngebiet mit 20 Häusern plus einem „Quartiersplatz“ mit einer Einheit aus vier Häusern. Auch ein Spielplatz ist vorgesehen. Die Erschließung erfolgt insbesondere durch eine Einbahnstraße. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

Wie berichtet, soll der seit sechs Jahren brach liegende Sportplatz am Holzer Westfeld einer modernen Wohnbebauung weichen. Die Erschließungsarbeiten hätten eigentlich in diesem Monat anlaufen sollen, doch das dürfte sich nun rund drei Monate verzögern. Bauamtsleiterin Heike Thewes informierte am Donnerstagabend den Ortsrat und viele interessierte Bürger darüber, warum noch nicht begonnen wurde: Das im November 2016 vorgestellte städtebauliche Konzept sei auf Grund von Anregungen aus dem Ortsrat Holz geändert worden, aber auch wegen eines erforderlich gewordenen Entwässerungskonzeptes.

So hat der Ortsrat vorgeschlagen, teilweise kleinere Grundstücke zu planen als ursprünglich vorzusehen und einen größeren "Quartiersplatz" zu integrieren (vier Häuser bilden ein gemeinschaftlich genutztes "Quartier").

Zudem hat das Bauamt festgestellt, dass es Probleme bei der Ableitung des Schmutz- und Regenwassers in den Mischwasserkanal in der Straße Zu den Hütten gibt: Zwar könnte das Schmutzwasser aller Wohngrundstücke noch aufgenommen werden, eine Aufnahme des Regenwassers in das vorhandene Kanalsystem sei aus hydraulischen Gründen aber nur "gedrosselt" möglich. Deshalb muss jetzt erst - für rund 300 000 Euro - ein Regenrückhaltebecken gebaut werden. Für dessen Lage gibt es zwei Alternativen: zum einen auf dem Gelände des im neuen Wohngebiet geplanten Spielplatzes, zum anderen im Holzer Wald hinter dem Gewerbegebiet.

Die Lage im Wald hätte den Vorteil, dass dieses Becken auch das Regenwasser des neu zu erschließenden Gewerbegebietes Saarstraße (nahe des Göttelborner Wasserhochbehälters) aufnehmen könne.

Das Bauamt würde sich allerdings aus Kostengründen für ein geschlossenes Becken auf dem künftigen Spielplatzgelände entscheiden, so Thewes. Ein dort angelegtes Becken wäre nicht so teuer wie ein Becken im Walde, denn dafür müssten noch Grundstücke angekauft und ein 900 Meter langer Regenwasserkanal gebaut werden.

Der Holzer Ortsrat begrüßte das geänderten Konzept geschlossen, regte aber dennoch drei weitere Änderungen an. Unter anderem eine, die einen tieferen Griff in die Gemeindekasse nötig machen würde: Das Regenrückhaltebecken solle doch im Wald gebaut werden, wünschte sich der Rat einstimmig. Dazu Ortsvorsteher Jan Paul (SPD): "Das ist zwar teurer, hat aber den Vorteil, dass wir auch das geplante neue Gewerbegebiet anschließen könnten." Außerdem falle ein Regenrückhaltebecken im Wald optisch nicht so auf wie ein Becken auf einem Kinderspielplatz.

Zudem, so eine weitere Anregung des Ortsrates, sollten die künftigen Eigentümer der fünf Grundstücke entlang der Straße Am Westfeld wegen der starken Hanglage die Möglichkeit haben, ihre Häuser terrassenförmig zu bauen. Ebenso wünscht sich der Rat, dass in diesem Gebiet eine etwa drei Meter breite Zufahrtstraße angelegt werden solle.

Wie geht's weiter? Im September werde mit dem Abriss der ehemaligen Sportplatzanlagen sowie des Clubhauses begonnen, sagte Heike Thewes. Der Bebauungsplan müsste bis Ende des Jahres durch alle Gremien gegangen sein, schätzt sie. Dann wisse man auch, zu welchem Preis die Grundstücke angeboten werden können und werde mit der Vermarktungsphase beginnen. Baubeginn könnte im Frühjahr 2018 sein und fertig wäre das neue Wohngebiet Mitte 2020.

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 Heike Thewes Foto: Fred Kiefer

Heike Thewes Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer
 Jan Paul Foto: Andreas Engel

Jan Paul Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Wohngebiet Holzer Westfeld Das Konzept sieht den Bau einer Einbahnstraße durch das künftige Wohngebiet vor. In der Mitte dieser neuen Straße soll der "Quartiersplatz" liegen und entlang dieser Straße sollen 15 Häuser mit maximal je zwei "Wohneinheiten" gebaut werden (es entstehen also Ein- und/oder Zweifamilienhäuser). Weitere fünf Häuser sollen an der Straße Am Westfeld entstehen. Unterhalb dieser fünf Häuser soll eine zweite Zufahrtsstraße angelegt werden. Ein Spielplatz soll im Bereich des Verbindungswegs zur Straße Zu den Hütten gebaut werden. Die Häuser sollen zweigeschossig sein und auf Grundstücken in einer Größe von rund 400 bis maximal 1200 Quadratmetern liegen. Jedes Grundstück hat zwei Stellplätze. Die Bauherren sollen vergleichsweise viel Spielraum erhalten. So wird ihnen Flexibilität bei den Dachformen und der Dachfarbe sowie bei der Gestaltung der Fassaden garantiert.

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