Wochenende der Wahrheit

Holz · Nach vier 0:3-Niederlagen in Folge stehen die Volleyballerinnen des TV Holz unter Druck. Um wieder Abstand zu den Abstiegsrängen der 2. Liga zu gewinnen, müssen in Dresden und Chemnitz Siege her.

 Lisa Riedel (links) ist sich der kritischen Situation bewusst. Sie fordert aus den Spielen am Wochenende sechs Punkte. Foto: Ruppenthal

Lisa Riedel (links) ist sich der kritischen Situation bewusst. Sie fordert aus den Spielen am Wochenende sechs Punkte. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Die Prowin Volleys TV Holz stehen an diesem Wochenende in der 2. Volleyball-Bundesliga der Frauen vor einem richtungsweisenden Doppelspieltag: Am Samstag, 19 Uhr, spielen sie beim Schlusslicht CPSV Volleys Chemnitz und danach treten sie am Sonntag, 15 Uhr, beim Tabellensechsten VCO Dresden an. Holz hat als Tabellenzehnter nur vier Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang, deshalb wäre es enorm wichtig, nun zu punkten.

Das sieht auch Trainerin Doris Wandel so, die nach vier 0:3-Pleiten in Folge immer wieder versucht hat, die Sorgenfalten der Fans zu glätten. Fast gebetsmühlenartig betont sie: "Trotz der vier Niederlagen am Stück ist noch nichts passiert. Wir haben bis jetzt in der Rückrunde drei Punkte geholt. In der Vorrunde waren es zum gleichen Zeitpunkt vier." Wandel sagt aber auch: "Wenn wir in Chemnitz und Dresden jetzt auch zwei Mal 0:3 verlieren, dann würde ich anfangen, mir Sorgen zu machen." Die Mannschaft verkennt die Situation ebenfalls nicht. Kapitän Lisa Riedel sagt: "Wenn wir am Sonntagabend wirklich mit null Punkten aus den beiden Spielen heimfahren würden, dann muss man sich darüber Gedanken machen, wie wir diese Saison noch zu einem guten Ende bringen können."

Dass Holz vier Mal 0:3 verloren hat, habe an den starken Gegnern, aber auch an der mangelnden eigenen Erfahrung gelegen, sagt Riedel. "Wir sind eine junge Mannschaft, es ist unsere erste Zweitliga-Saison. Da macht man noch Fehler, die gestandene Mannschaften nicht machen. Wir haben aber in allen vier Spielen bewiesen, dass wir mithalten können, egal gegen welchen Gegner. Aber uns fehlt die Erfahrung. Außerdem konzentrieren wir uns derzeit in entscheidenden Situationen nicht mehr so hundertprozentig, wie noch in der Vorrunde." Riedel betont, dass die TG Bad Soden (18 Punkte), Holz (18), der SV Lok Engelsdorf (16), der VC Offenburg (14) und Chemnitz (zwölf) die beiden Absteiger unter sich ausspielen werden: "Unser Restprogramm (drei Heimspiele gegen VV Grimma, Offenburg und Bad Soden, vier Auswärtsspiele bei Chemnitz , Dresden , Volley-Team Erfurt und Allgäu Team Sonthofen, Anm. d. Red.) ist alles andere als leicht, deshalb wäre es enorm wichtig, wenn wir am Wochenende sechs Punkte holen würden."

Gegen Schlusslicht Chemnitz sei von der Papierform her am ehesten ein Dreier möglich, meint sie. Und gegen Dresden ? "Dresden ist eine Wundertüte, hat nur junge Spielerinnen vom Olympiastützpunkt. Da wissen wir noch gar nicht, was am Sonntag auf uns zukommt." Ein großes Fragezeichen steht auch hinter der Physis: Die stundenlange Anreise im engen Bus dürfte ihren Tribut zollen. "Wir können uns nicht bewegen im Bus, und das lange Rumsitzen steckt einem schon in den Knochen", gibt Riedel zu. Dass man wenige Stunden nach dem Chemnitz-Spiel gegen Dresden ran muss, sieht Riedel nicht als Nachteil an: "Wir können uns ausschlafen, schön zusammen frühstücken, uns auf das Spiel einstimmen, ich finde das ist eine gute Vorbereitung."

Wandel hatte immer darauf hingewiesen, dass Holz gegen starke Mannschaften starke Leistungen zeigt und gegen schwächere unter dem Druck des Siegenmüssens verkrampft. Dazu sagt Riedel: "Das kann passieren. Aber Chemnitz steht noch mehr unter Druck als wir. Uns allen ist die Situation völlig klar. Wir werden uns darauf einstellen und wollen schauen, dass wir in Chemnitz und Dresden die Weichen für den Klassenverbleib stellen."

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