Wiederentdeckte Geschichte Feierstunde am „Heidenfriedhof“ Wahlschied
Wahlschied · Am 22. Mai 1922 legte die Gemeinde Wahlschied, trotz Widerständen aus der Kirche, unterhalb des evangelischen Friedhofs einen Platz zur Bestattung aller „unchristlichen“ Toten an. Im Volksmund wurde er Heidenfriedhof, fälschlich auch Judenfriedhof genannt.
Nach der letzten Bestattung 1935 verfiel der Friedhof und geriet in Vergessenheit, ehe er 2020 wiederentdeckt wurde. Seither arbeitete eine Gruppe ehrenamtlich tätiger Männer und Frauen aus Wahlschied, Kutzhof und Umgebung an der Wiederherstellung. Sie haben das deutschlandweit einzigartige Kleinod durch Recherche und handwerkliche Arbeit und durch finanzielle Hilfe des Umweltministeriums aus seinem Dornröschenschlaf geholt und wollen es am Samstag, 21. Mai, 10.30 Uhr – also 100 Jahre nach seiner Entstehung – in einer musikalisch umrahmten Feierstunde der Öffentlichkeit übergeben. Danach wird auf dem Brunnenplatz eine Broschüre verkauft, die über die Geschichte des Heidenfriedhofs informiert. Die Broschüre gibt‘s auch für zehn Euro im Rathaus.