Wenn Automatismen durcheinander geraten

Holz · Volleyball-Drittligist TV Holz hat den ersten Saisonsieg geholt. Zum mühevollen 3:2-Heimerfolg gegen den TV Kassel sagt Trainer Jörn Riemenschneider: „Wichtig ist, dass wir gewonnen haben, obwohl wir schlecht gespielt haben.“

 Die Holzerin Kelsey Chambers (Mitte) versucht den Ball zwischen den Kasselerinnen Jessi Jahn (links) und Katharina Stark hindurch zu schmettern. Foto: Wieck

Die Holzerin Kelsey Chambers (Mitte) versucht den Ball zwischen den Kasselerinnen Jessi Jahn (links) und Katharina Stark hindurch zu schmettern. Foto: Wieck

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Knapp zwei Stunden sind gespielt in der Partie der 3. Volleyball-Liga zwischen dem TV Holz und dem TV Jahn Kassel. Es läuft der fünfte und entscheidende Satz. Holz führt mit 14:9. Aufschlag für Kassel - doch der Ball schafft es nicht über das Netz. Ein passendes Ende für ein zerfahrenes Spiel, das der TV Holz mit 3:2 (19:25 25:20 25:16 10:25 15:9) gewinnt.

"Wichtig ist, dass wir gewonnen haben, obwohl wir schlecht gespielt haben", sagte Trainer Jörn Riemenschneider. Denn die Gäste erwischten in der Multifunktionshalle an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken den besseren Start in die Partie. Sie setzten durch gute Aufschläge den Holzer Angriff unter Druck. Abstimmungs- sowie Kommunikationsprobleme bei den Gastgeberinnen nutzten die Hessinnen konsequent aus. Der erste Satz ging mit 25:19 an Kassel.

Danach stabilisierte sich das Spiel des TV Holz . Alica Zimmer sorgte mit einer Aufschlagserie für den Gewinn des zweiten Satzes. Mit Unterstützung von Denise Linz blockte Kristen Torre den TV Holz zum Gewinn von Satz drei.

"Ich weiß es nicht, wieso Automatismen durcheinander geraten. Das Potenzial ist da. Vielleicht denken sie daran, dass sie gewinnen können, und werden nervös", sagte Riemenschneider. Er kann sich nicht erklären, wieso seine Spielerinnen im vierten Satz eingebrochen sind. Vor etwa 200 Zuschauern gelang ihnen nichts mehr. Technische Fehler häuften sich, Angriffe wurden in den gegnerischen Block geschlagen oder so ungefährlich abgeschlossen, dass Kassel im Gegenzug punkten konnte. Entsprechend deutlich verlor der Zweitliga-Absteiger den vierten Satz mit 10:25.

Nach dem entscheidenden Satz hatte Riemenschneider dann aber eine Erklärung parat: "Gefehlt hat der Druck im Angriff. Wir müssen die Angriffe konsequenter spielen und brauchen zwingendere Aktionen." Das gelang seiner Mannschaft im fünften Satz - und war entscheidend dafür, dass sie sich sechs Matchbälle erspielen und das Spiel gewinnen konnte. Riemenschneider ergänzte: "Es reicht eben nicht, Bälle ohne Druck einfach nur reinzulegen."

Morgen um 19.30 Uhr spielt der TV Holz beim TSV Schmiden. Die Achtelfinalpartie im Pokal gegen den mehrmaligen deutschen Meister und Pokalsieger Rote Raben Vilsbiburg ist mittlerweile terminiert. Sie findet am 26. Oktober in der Joachim-Deckarm Halle in Saarbrücken statt (19.30 Uhr).

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