Neubesiedlung oder Industriebrache Was wird aus Laminatepark-Gelände?

Heusweiler · Die Mutterkonzerne hatten den Industriebetrieb in Eiweiler geschlossen. Jetzt werden die Maschinen verkauft.

 Als der Ofen noch rauchte: Der Laminatepark im Heusweiler Ortsteil Eiweiler am 21. Februar 2019. Links im Bild das große Hochlager.

Als der Ofen noch rauchte: Der Laminatepark im Heusweiler Ortsteil Eiweiler am 21. Februar 2019. Links im Bild das große Hochlager.

Foto: Barbara Scherer

Ein traditionsreicher Standort der Holz-Industrie war der Heusweiler Ortsteil Eiweiler – bis letztes Jahr, als der „Laminatepark Eiweiler“ zum Jahresende von seinen beiden international agierenden Mutterfirmen – Tarkett mit Hauptsitz in Frankreich und Sonae Arauco mit Hauptsitz in Portugal – endgültig geschlossen wurde. Erst 2005/2006 hatte das Joint-Venture, nachdem es die alteingesessene Firma Glunz übernommen hatte, etwa 60 Millionen Euro in den Bau der neuen Fabrik investiert.

Was wird nun aus dem Firmengelände und den Hallen? Zumal Heusweiler – wie die meisten Kommunen im Regionalverband Saarbrücken – ein neues Gewerbegebiet durchaus gut gebrauchen könnte. Wir fragten bei den beiden Mutterfirmen Tarkett und Sonae Arauco, ob sich inzwischen etwas in Sachen Verkauf des Geländes und der Hallen getan hat oder ob man damit rechnen muss, dass dort längerfristig eine Industriebrache zurückbleibt. Die beiden Unternehmen antworteten mit einer gemeinsamen Erklärung, die sich mit den Worten zusammenfassen lässt: Nein, es hat sich noch nichts getan.

Ins Deutsche übertragen heißt es in der auf Englisch verfassten Erklärung: „Wir suchen derzeit Käufer für das Gelände“, dabei richte man das Augenmerk insbesondere auf Unternehmen, „die am Standort und der dortigen Infrastruktur interessiert sind.“ (Anm. d. Red.: Nicht-Interessierte kommen als Käufer wohl auch eher nicht in Frage.) Bisher habe man noch keinen geeigneten Käufer gefunden.

Etwas anders könnte es beim Maschinenpark der Fabrik aussehen: „Wir stehen derzeit in Kontakt mit Unternehmen, die am Kauf bestimmter Geräte interessiert sind“, heißt es in der Erklärung, in der auch zugesagt wird: Nach dem Verkauf der Maschinen werde man „alle gesetzliche Verpflichtungen erfüllen, um den Verkauf des Geländes zu ermöglichen und zu erleichtern.“

Schaut man auf die Unternehmens-Homepage von Tarkett, dann zeigt sich dort das Gesamt-Unternehmen erfreut über dessen gute Wirtschaftsdaten. Der (verkürzt ausgedrückt) Brutto-Gewinn ist 2019 leicht auf rund 250 Millionen Euro gestiegen, auch weil das Programm zum Reduzieren von Kosten erfolgreich gewesen sei: 2019 sei es gelungen, die Kosten des Unternehmens um 32 Millionen Euro zu senken. In Heusweiler dürfte man über dieses „erfolgreiche“ Kosten-Senkungs-Programm wohl nicht ganz so erfreut sein.

Sonae-Arauco spricht in seiner Unternehmens-Broschüre unter anderem von „inspirierenden Holzwerkstofflösungen für eine bessere Welt und eine schönere Zukunft“. Bleibt abzuwarten, wie schön die Zukunft am Ex-Standort in Eiweiler und für die 155 in eine Transferagentur überführten ehemaligen Mitarbeiter wird.

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