Diskussion im Ortsrat Was wird aus dem Waldkindergarten in Holz?

Heusweiler · Nach Angaben von Ortsratsmitglied Sascha Mund untersagt der neue Besitzer des Waldstücks angeblich die Nutzung.

 Waldkindergärten sind bundesweit keine Seltenheit.

Waldkindergärten sind bundesweit keine Seltenheit.

Foto: dpa/Andreas Wrede

 Auf der einen Seite das Streben nach Sicherheit und die damit verbundenen Gesetze, auf der anderen Seite ein schönes Waldprojekt für Kinder – das scheint nicht immer zusammenzupassen. Bis vor zwei Jahren hatten die Kinder der Kita im Heusweiler Ortsteil Holz im nahen Frohnwald einen  festen „Waldkindergarten“. Dort gab es Sitzgelegenheiten, die engagierte Eltern in Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Kita-Leitung aus Holzstämmen gefertigt hatten. Bei schönem Wetter und an festgelegten Tagen wurde der Kindergartenbetrieb in den Wald verlegt. Die Kinder lernten etwas über die Jahreszeiten sowie über die Pflanzen und Tiere des Waldes. Auch die Holzer Grundschule und Kitas aus den Nachbarorten nutzten den Waldkindergarten.

Im Jahr 2018 wechselten die Besitzer des Waldstücks. „Der neue Besitzer untersagt angeblich die Nutzung“, teilte das Holzer Ortsratsmitglied Sascha Mund (SPD) in der jüngsten Sitzung mit. Die Elternausschüsse versuchten damals, einen neuen Platz im Frohnwald zu finden, doch das war offenbar nicht so einfach. Ein Grund war die Haftungsfrage, da, wie es hieß, kein Versicherungsschutz für die Kinder bestehe, wenn sie die Waldwege verlassen. Versicherungsschutz könne nur dann bestehen, wenn ein Platz nach den Bestimmungen eines Waldkindergartens hergerichtet wird. Das heißt: Der Platz müsste als Waldkindergarten ausgewiesen und mitsamt der umliegenden Bäume alle sechs Monate kontrolliert und verkehrssicher gehalten werden. Auch Totholz und der Eichenprozessionsspinner müssten als mögliche Gefahren ausgeschlossen werden.

In der Elternausschuss-Sitzung der Kita Holz vom 19. August dieses Jahres sagte ein Vertreter der Heusweiler Gemeindeverwaltung, es gäbe im Frohnwald zwar ein paar geeignete Plätze für einen neuen Waldkindergarten, doch eine „dauerhafte Verkehrssicherheit“ sei dort nicht möglich. Weil laut Elternausschuss einige Förster dies anders sehen, will der Ortsrat eine Gesprächsrunde organisieren, an der die Kita-Leitung, der Ortsvorsteher, die Besitzer der infrage kommenden Waldgrundstücke sowie die Gemeindeverwaltung teilnehmen. Dabei soll besprochen werden, ob und wo ein neuer Waldkindergarten eingerichtet werden kann. Grundsätzlich stellt sich der Ortsrat parteiübergreifend hinter das Projekt.

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