Volleyball TV Holz: Spitzenreiter-Besieger und alte Probleme

Holz/Saarbrücken · Beim abschließenden Doppelspieltag kann der TV Holz einen wichtigen Erfolg einfahren, muss aber auch Federn lassen.

 Anna Schupritt vom TV Holz im Angriff: Gegen den VCO Dresden mit Laura Berger, Nummer 11, und Meghan Barthel, 12, lief es richtig gut.

Anna Schupritt vom TV Holz im Angriff: Gegen den VCO Dresden mit Laura Berger, Nummer 11, und Meghan Barthel, 12, lief es richtig gut.

Foto: Peter Franz

Mit einer starken und einer schwachen Leistung verabschiedet sich der TV Holz in die Winterpause. In seinen letzten Spielen des Jahres zeigte der Volleyball-Zweitligist, was wirklich in ihm steckt – und, dass die altbekannten Probleme doch noch nicht ganz überwunden sind.

So war samstags um 19 Uhr mit dem VCO Dresden der Tabellenführer zu Gast in der Multifunktionshalle an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken. Die extrem junge Mannschaft aus Sachsen – keine Spielerin ist älter als 19 – hatte bis dato erst zwei Spiele verloren. Vier Sätze und 97 Minuten später waren es drei. „Das war einfach ein ganz starkes Spiel von uns“, jubelte Patrick Fielker, der als hauptamtlicher Trainer gemeinsam mit Ralf Dodler das Übungsleiter-Gespann des Zweitligisten bildet. Der gesamte Spielaufbau seiner Mannschaft wirkte strukturiert. Die Defensive stand stabil. Auch in Drucksituationen vermochten die Volleys zu punkten. Am Ende stand ein klarer 3:1-Sieg (21:25 25:22 25:20 25:23) für die Saarländerinnen, die lediglich den ersten Satz gegen die sehr athletischen Gäste aus Sachsen abgaben. „Das war aber auch eher unsere eigene Blödheit“, urteilte Fielker.

Aber vielleicht waren es genau diese 25 Minuten Spielzeit mehr, die die entscheidenden Kräfte kosteten. Denn keine 20 Stunden nach dem Matchball gegen Dresden forderte schon der VC Wiesbaden 2 den TV Holz an gleicher Stelle heraus. Nur lagen die Leistungen der Holzer so weit auseinander wie Tag und Nacht. „Die Annahme-Qualität zwischen Wiesbaden und Dresden war nicht vergleichbar“, brachte es der 30-Jährige auf den Punkt. Da mit einer guten Annahme das gesamte Spiel der Volleys steht und eben auch fällt, ist der Spielverlauf gegen den Bundesliga-Nachwuchs des VCW schnell zusammengefasst. „Wir haben nicht ins Spiel gefunden. Wiesbaden hat sehr stark aufgeschlagen und uns nach allen Regeln der Kunst zerlegt. Wir sind von Anfang bis Ende dem Ball hinterhergelaufen“, fiel das Fazit ungewohnt deutlich aus. Holz wirkte müde, unkonzentriert und musste einen Tag nach dem Sieg gegen den Tabellenführer eine klare 0:3-Schlappe (16:25 23:25 19:25) hinnehmen.

„Abgesehen vom Ausrutscher gegen Wiesbaden haben wir die letzten Spiele zu unserem Spiel gefunden. Wir merken, wo die Stärken und Schwächen von Mannschaft und Spielern sind, und sehen, wo wir noch Anpassungen am Spielsystem machen müssen“, resümiert der hauptamtliche Trainer die Schlussphase einer sehr durchwachsenen Hinrunde, die vor allem durch einen katastrophalen Saisonstart (ein Sieg aus sechs Spielen) geprägt war. „Das erste Viertel der Saison steht nicht zur Debatte. Wir haben uns sehr unter Wert verkauft. Wir brauchen zu lange, bis wir diese Automatismen drin haben. Das schaffen unsere Gegner schneller. Das war schon enttäuschend.“ Nach zuletzt vier Siegen infolge konnte der TV Holz sich immerhin aus dem Tabellenkeller befreien und den Anschluss an das Mittelfeld herstellen, sodass er am 11. Januar als Neunter zum Auswärtsspiel zu den Volleys Sonthofen reisen wird.

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