Viel Spielraum für die Bauherren

Heusweiler · Die Pläne für eine Bebauung des Sportplatzes am Holzer Westfeld wurden nun im Bauausschuss vorgestellt. 20 Einzelhäuser sollen entstehen. Nur wenig blieb von den Vorarbeiten der HTW-Studenten übrig.

 Der Heusweiler Ortsteil Holz wächst: Links oben am Bildrand sieht man den Brasche-Sportplatz Westfeld, der nun bebaut werden soll. Foto: www.luftbilder-saarpfalz.de

Der Heusweiler Ortsteil Holz wächst: Links oben am Bildrand sieht man den Brasche-Sportplatz Westfeld, der nun bebaut werden soll. Foto: www.luftbilder-saarpfalz.de

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/ Im nächsten Jahr soll der seit fünf Jahren brach liegende Sportplatz am Holzer Westfeld einer modernen Wohnbebauung weichen. 20 Einfamilienhäuser sollen dort gebaut werden.

Die Pläne wurden jetzt im Bauausschuss der Gemeinde vorgestellt. Bauamtsleiterin Heike Thewes erklärte, man habe sich entschieden, das Projekt in Eigenregie durchzuführen.

Vor zwei Jahren hatten Studenten der Hochschule für Technik und Wissenschaft des Saarlandes (HTW) im Rahmen einer Masterarbeit bereits Vorschläge gemacht, wie eine Wohnbebauung auf dem Gelände aussehen könnte, doch von diesen Anregungen findet sich im Bauvorschlag der Gemeindeverwaltung nur noch wenig.

Thewes betonte, man habe in den Arbeiten der Studenten zwar wichtige Ansätze erkannt, in Gänze hätte man die Entwürfe aber nicht durchsetzen können, da sie für Holz zu städtisch gewesen seien: "In Saarbrücken wäre das sehr gut angekommen, aber in Holz ist das für eine schnelle Vermarktung nicht ganz passend."

Ihr Konzept sieht den Bau einer Einbahnstraße durch das geplante Wohngebiet vor. In der Mitte dieser neuen Straße ist eine Aufweitung "mit Platzcharakter" geplant. Entlang dieser Straße sollen 15 Häuser mit maximal zwei Wohneinheiten gebaut werden. Weitere fünf sollen an der Straße Zum Westfeld entstehen. Die Häuser sollen zweigeschossig sein und auf Grundstücken in einer Größe von 452 bis 1197 Quadratmetern liegen. Auf jedem Grundstück sollen zwei Stellplätze ausgewiesen werden. Die Bäume entlang der neuen Einbahnstraße und der Straße Am Westfeld sollen stehen bleiben. Ein Spielplatz soll im Bereich des Verbindungsweges zur Straße zu den Hütten gebaut werden.

"Die Bauherren erhalten viel Spielraum. Es wird ihnen Flexibilität garantiert bei den Dachformen und der Dachfarbe sowie der Gestaltung der Fassaden", sagte Thewes.

Hans-Kurt Hill (Linke) bedauerte, dass der von den Studenten vorgeschlagene Quartiersplatz nicht in den neuen Plänen enthalten ist: "Die Kommunikation leidet darunter." Ähnlich Reiner Zimmer (SPD ): "Mir bleibt relativ wenig von den tollen Plänen der HTW übrig." Anders Jörg Schwindling (CDU ): "Ich finde diesen Entwurf besser als die Entwürfe der Studenten . Diese Konzeption ist in der Realität angekommen. Auch im Hinblick, was dort an Erschließungskosten anfällt und zu welchem Preis man die Grundstücke verkaufen kann." Ulrich Krebs (FDP ) fand den Entwurf des Bauamtes ebenfalls "überzeugend". Ulrich Steinrücken (NÖL) wies darauf hin, dass am Westfeld eine sehr starke Hanglage vorliegt und man in den Plänen unbedingt Vorkehrungen treffen müsse, um bei Starkregen der Wassermassen Herr zu werden. Thewes entgegnete, man wolle beim Erschließungsplan herausfinden, wie man Oberflächenwässer ableiten kann.

Die Pläne wurden am Freitagabend im Holzer Ortsrat vorgestellt. Wenn alle Gremien grünes Licht gegeben haben, wird der Bebauungsplan erstellt.

Das 10 000 Quadratmeter große Gelände ist alleiniges Eigentum der Gemeinde, Grundstücksverhandlungen sind demzufolge nicht nötig. Mit den Erschließungsarbeiten könnte also schon Mitte 2017 begonnen werden.

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 Seit fünf Jahren liegt der Holzer Sportplatz brach. Hier eine Szene aus einem Spiel zwischen Lebach und Holz, als der Platz noch genutzt wurde (die Holzer verloren damals). Archivfoto: Hartung

Seit fünf Jahren liegt der Holzer Sportplatz brach. Hier eine Szene aus einem Spiel zwischen Lebach und Holz, als der Platz noch genutzt wurde (die Holzer verloren damals). Archivfoto: Hartung

Hintergrund Studenten der HTW wollten Anfang 2014 bei einer Einwohnerbefragung am Holzer Westfeld wissen, welche Bauformen sich die Anwohner wünschen würden. Die Ergebnisse mündeten in vier Plan-Varianten, die im Bauausschuss des Heusweiler Gemeinderates und im Holzer Ortsrat vorgestellt wurden. Sie regten eine durchmischte Bebauung mit Einzel-, Reihen- und Doppelhäusern an, aber auch mit "Baugruppen" (Quartiersplatz) - hier bilden vier Häuser ein gemeinschaftlich genutztes "Quartier". Alle Häuser sollten Gärten und einen Pkw-Stellplatz haben. An Barrierefreiheit, Ruhezonen, Grünflächen, Spiel- und Grillplätze wurde gedacht. Auch ein "Gemeinschaftswohnhaus" wurde angeregt, in dem mehrere Familien zusammenleben, aber auch eigene Rückzugsbereiche haben. Auch eine Bäckerei, ein Café und ein ambulanter Pflegedienst wurden vorgeschlagen (hier wären jedoch entsprechende Investoren notwendig gewesen). Bauausschuss und Ortsrat waren von den Plänen sehr angetan und hatten dem Gemeinderat empfohlen, Geld in den Doppelhaushalt 2015/2016 einzustellen, was auch geschehen ist. dg

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