Retter arbeiteten Hand in Hand, kleine Kommunikationsprobleme waren schnell überwunden. „Verletzte“ flott aus dem Schrott befreit

Niedersalbach · In der neuen Feuerwehr- hauptwache Heusweiler-Mitte sind die bisherigen Löschbezirke Heusweiler, Hirtel und Eiweiler zusammengefasst. Diese neue Gemeinschaft hatte nun, in Niedersalbach,die erste, nicht angekündigte, Technik-Übung.

 Heusweiler Rettungskräfte bei ihrem durchaus realistischen Übungseinsatz: In Folge eines Verkehrsunfalls auf der A8 bei Niedersalbach haben zwei Autos die Leitplanke durchbrochen, die eingeklemmten Insassen müssen nun mit schwerem Gerät befreit werden.

Heusweiler Rettungskräfte bei ihrem durchaus realistischen Übungseinsatz: In Folge eines Verkehrsunfalls auf der A8 bei Niedersalbach haben zwei Autos die Leitplanke durchbrochen, die eingeklemmten Insassen müssen nun mit schwerem Gerät befreit werden.

Ein dramatisches, aber denkbares Szenario war es, das sich das Ausbilderteam der Heusweiler Feuerwehr um Andreas Kasper und Stefan Herrmann für eine gemeinsamen Übung mit dem Rettungsdienst Saar ausgedacht hatte: Auf der Autobahn 8 bei Niedersalbach rast ein unaufmerksamer Autofahrer in ein Stau-Ende. Durch die Wucht des Aufpralls brechen zwei Fahrzeuge durch die Leitplanke und schleudern an eine Böschung unterhalb der Autobahn. Eines der Autos prallt mit der Fahrerseite gegen einen Baum, das zweite kommt an der Böschung zum Stehen. In beiden Autos werden Personen eingeklemmt und verletzt.

Die neue Feuerwehrhauptwache Heusweiler-Mitte (in der nun die Löschbezirke Heusweiler, Hirtel und Eiweiler integriert sind) wurde alarmiert, und deren Kräfte waren schnell vor Ort. Ebenso die Leute der Rettungswache Heusweiler, die einen Notarzt und Sanitäter an die Unfallstelle beorderte. Sofort begannen die Feuerwehrleute mit der technischen Hilfe, bei der es, wie der Name schon sagt, nicht um Brandbekämpfung geht, sondern um technische Hilfestellungen. Und um die auch wirklich üben zu können, waren eigens zwei Schrottautos herbeigeschafft und entsprechend drapiert worden. Das an der Böschung stehende Auto wurde gegen ein Abrutschen abgesichert.

Bevor die eingeklemmte Fahrerin mit einer schweren hydraulischen Schere und einem entsprechenden Spreizer aus dem Autowrack befreit werden konnte, wurde sie durch eine Plane und einen Helm vor den zwangsläufig während der Rettung mit schwerem Gerät umherfliegenden Splittern geschützt. Bei dem Fahrzeug, das gegen einen Baum geprallt war, wurden die beiden Insassen vorsichtig über die Beifahrerseite befreit. Arzt und Sanitäter versorgten die „Verletzten“.

„Das Außergewöhnliche bei dieser Übung ist, dass Feuerwehr und Rettungsdienst zusammen üben. An der Basis ist das sehr ungewöhnlich“, sagte der Heusweiler Gemeindewehrführer Christian Ziegler im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Zwar gebe es häufig Übungen, bei denen Feuerwehr und DRK zusammenarbeiten, doch die Profis des Rettungsdienstes, die bei Verkehrsunfällen zu Hilfe gebeten werden, üben mit den Feuerwehren nicht regelmäßig zusammen.

Jörg Göpfert vom Rettungsdienst Saar wies auf eine zweite Besonderheit der Übung hin: „Es nehmen auch Notfallsanitäter-Auszubildende teil. Es ist ein realistisches Szenario für deren Aus- und Weiterbildung.“ Und es gab eine dritte Besonderheit: Keinem der Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst war zuvor das Szenario und der Einsatzort mitgeteilt worden. „Bei den regelmäßigen Jahreshauptübungen wissen alle schon, was auf sie zukommt. Das ist hier nicht der Fall“, betonte Christian Ziegler.

Die 45-minütige Übung lief sehr gut. Alle beteiligten Organisationen sprachen den 35 Feuerwehrleuten, sieben Notfallsanitäter-Azubis, dem Notarzt und den vier Betreuern von der Rettungswache großes Lob aus. „Ziel der Übung war es, die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst zu verbessern und zu stärken, das hat richtig gut geklappt“, sagte Stefan Herrmann. Andreas Kasper meinte: „Es hat, bis auf ein paar Kleinigkeiten, alles sehr gut funktioniert. Nur an der Ordnung des Raumes und bei der Kommunikation müssen wir noch ein wenig arbeiten.“

Ähnlich Jörg Göpfert: „Das A und O bei dieser Zusammenarbeit ist die Kommunikation. In den ersten fünf Minuten haperte es daran noch ein wenig, aber dann hatten wir alles im Griff.“ Und Christian Ziegler bilanzierte: „Diese Übung war eine super Gelegenheit, einen realitätsnahen Einsatz zu üben. Ich bin mit dem Verlauf sehr zufrieden.“

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