Über das Köllertal hinaus denken

Heusweiler · Gemeinsam Kosten senken – dieses Ziel verfolgt Heusweilers Verwaltungschef Thomas Redelberger mit seinen Gedanken zur Kommunalreform. Unerlässlich dabei sei Offenheit bei seinen Bürgermeister-Kollegen, betont Redelberger.

Ein Saarbahn-Wagen hält am Heusweiler Marktplatz. Bei der Weichenstellung der Kommunen für die Zukunft empfiehlt Heusweilers Bürgermeister Thomas Redelberger, über die Grenzen des Köllertals hinaus zu blicken. Foto: Iris Maurer/CD

Foto: Iris Maurer/CD

Wo funktioniert interkommunale Zusammenarbeit? Diese Frage hat sich auch Heusweilers Bürgermeister Thomas Redelberger gestellt. Und der CDU-Mann ist zu dieser Antwort gelangt: "Sie klappt auf Feldern, die neu sind. Auf Gebieten, wo niemand etwas abgeben muss." Sind Bauhöfe also ungeeignet, obwohl sie bei der Debatte um eine Kommunalreform immer wieder als Beispiel herhalten müssen?

"Mich ärgert das Plakative in dieser Diskusssion", sagt Redelberger. Ein gemeinsamer Bauhof für Heusweiler , Riegelsberg und Püttlingen macht für ihn keinen Sinn. "Wie sollen wir bei 250 Kilometer Straßen mit ein oder zwei Autos im Winter den Schnee räumen?", fragt er. "Dazu brauchen wir fünf oder sechs Autos. Und welche Straßen werden zuerst geräumt?" Die Diskussion erinnere ihn an drei Nachbarn, die sich einen Rasenmäher teilen. Der eine mäht mittwochs, der zweite donnerstags, der dritte freitags. Ein solches Modell könne man doch nicht auf Bauhöfe übertragen. Redelberger: "Für einen gemeinsamen Bauhof passt die Infrastruktur-Einheit Köllertal nicht."

Aber man müsse sich ja auch nicht auf dieses Gebiet beschränken, dürfe und solle ruhig über die Grenzen des Köllertals hinaus denken, meint der Heusweiler Verwaltungschef. "Die Lohnabrechnung könnten wir auch gemeinsam mit umliegenden Kommunen wie Illingen, Lebach oder Saarwellingen machen", meint Redelberger. Neue Feuerwehruniformen könnten zentral für alle saarländischen Städte und Gemeinden beschafft werden. Auch in Sachen Energie sieht er Potenzial: "Ein großer Versorger wie RWE interessiert sich nicht für Heusweiler , aber wenn sich mehrere Kommunen zusammentun, weckt das vielleicht das Interesse."

Wichtig sei, dass unterm Strich eine Kostensenkung stehe. Unter diesem Gesichtspunkt hält es der 47-Jährige für lohnenswert, neue Möglichkeiten einer interkommunalen Zusammenarbeit auszuloten. Unerlässlich dabei sei "Offenheit auch bei den Bürgermeistern", betont Redelberger. Manche Kollegen würden allzu gern die Verantwortung auf die Räte schieben, wenn geplante Kooperationen scheitern.

Werden die Orte im Köllertal eines Tages zu einer einzigen Kommune zusammengelegt? "Dass es so kommt, kann ich mir vorstellen, aber für sinnvoll halte ich es nicht", antwortet Thomas Redelberger . Andere Modelle in der Region schweben ihm vor: "Reisbach kommt zu Heusweiler , Lummerschied zu Illingen, Nalbach zu Saarwellingen, Eppelborn und Lebach verschmelzen."