Erste Saisonniederlage für TV Holz Wenn alles etwas größer und schneller ist

Holz · Der TV Holz hat im dritten Spiel die erste Saisonniederlage in der 2. Volleyball-Bundesliga kassiert. Der Aufsteiger verlor sein Heimspiel gegen die Reserve-Mannschaft des Erstligisten Rote Raben Vilsbiburg mit 2:3.

 Da hilft alles Strecken nicht: Die Holzerinnen Sabine Weiß (l.) und Sara Davis (r.) können den Schmetterschlag von Vilsbiburgs Halli Amaro nicht blocken.

Da hilft alles Strecken nicht: Die Holzerinnen Sabine Weiß (l.) und Sara Davis (r.) können den Schmetterschlag von Vilsbiburgs Halli Amaro nicht blocken.

Foto: Thomas Wieck

Enttäuscht. Niedergeschlagen. Und mit den Nerven am Ende. Die Spielerinnen des Volleyball-Zweitligisten TV Holz konnten einem leidtun. Nach zwei Stunden und drei Minuten Spielzeit ging die Mannschaft der Roten Raben Vilsbiburg II als Sieger vom Platz. Für die Gastgeberinnen blieb nach der 2:3-Niederlage (24:26, 25:17, 15:25, 26:24, 12:15) im dritten Saisonspiel zwar ein Punkt. Die Niederlage am Sonntag gegen den Vorjahres-Vierten ist aber „sehr ärgerlich“, wie die Holzerin Sabine Weiß es ausdrückte. In der Sporthalle der Friedrich-Schiller-Schule in Heusweiler fehlte dem Aufsteiger aus dem Saarland in den entscheidenden Situationen des ersten Satzes oder des Tiebreaks die Abstimmung. Und dies gab am Ende den Ausschlag über Sieg und Niederlage.

Es ist eine Erfahrung, die gerade junge Spielerinnen wie Weiß machen müssen. Die 18-Jährige wechselte aus der Regionalliga Süd-West vom SV Steinwenden ins Saarland. „Man muss sich umstellen. Es ist sehr neu, sehr beeindruckend. Alles ist ziemlich offiziell, weil es in den Profi-Bereich geht. Aufregend, aber gleichzeitig ziemlich cool. Schon faszinierend“, sagt die Gymnasiastin. Und sie gestand: „Man hat öfter einen Block vor sich stehen. Und der ist auch um einiges größer. Und das ganze Spieltempo ist extrem viel schneller.“ Und sie sagt selbstkritisch: „In der Annahme muss ich noch bisschen Vertrauen in mich selbst finden. Aber da bekommen wir viele Tipps, auch von Mitspielerinnen. Das hilft mir extrem weiter.“ Dann ergänzt sie flachsend: „Ich glaube, ich denke oft zu viel. Ich muss auch mal abschalten. Dann klappt das alles besser.“

Mit neun Jahren hat Weiß mit Volleyball angefangen – am Rande des Pfälzerwalds beim VfB Weilerbach. Unterstützung kam immer von Mutter Verena, die selbst mit 18 Jahren in der 2. Bundesliga spielte, ihre Karriere aber früh aufgrund einer Verletzung beenden musste. Tochter Sabine schaffte den Sprung in den Pfalz-Kader, später in den Rheinland-Pfalz-Kader. Der größte Faktor in ihrer Entwicklung blieb die eigene Motivation – besonders gefördert durch die ältere Schwester Corinna. „Wir haben sehr lange zusammengespielt. Klar war sie immer das Vorbild. Ich wollte so gut sein wie sie, bin ihr schon immer nachgefolgt“, sagt Sabine Weiß. Und sie ergänzt: „Von der zweiten in die erste. Vom VfB Weilerbach zum SV Steinwenden. Es gab Konkurrenzkampf, aber es waren immer gemeinsame Entscheidungen.“

Wer ist die bessere Spielerin? Eine Antwort lässt sich die 1,80 Meter große Sabine Weiß nicht entlocken. Mit einem Lachen sagt die Diagonal-Angreiferin aber: „Ich bin die mit den körperlichen Vorteilen, da ich gut zehn Zentimeter größer bin als meine Schwester.“ Beim SV Steinwenden flatterte über ein soziales Netzwerk überraschend eine Anfrage vom TV Holz bei ihr ein. „Geschäftsführer Philipp Grau hatte mich kontaktiert, da war ich schon erst mal skeptisch“, scherzt sie. „Das war schon neu. Gleichzeitig ein bisschen erschreckend, aber auch aufregend.“

Der Wechsel ins Saarland war nach einer kurzen Überlegungsphase bald beschlossene Sache. Weiß trainierte schon vergangene Saison einmal pro Woche beim TV Holz. Das erleichterte den Einstieg beim Beginn der Saisonvorbereitung im August. In einer Woche gingen nun für drei Trainingseinheiten und ein Spiel inklusive Fahrtzeiten schon mal 20 Stunden drauf. Aber das investiert der Neuzugang gern. Denn das Saisonziel mit ihrer neuen Mannschaft lautet, mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben.

Das nächste Spiel bestreitet der Tabellenfünfte TV Holz am Sonntag, 14. Oktober, um 16 Uhr beim Schlusslicht SV Lohhof.

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