2. Volleyball-Bundesliga Wenn es nur noch um die goldene Ananas geht

Holz · Nachdem der TV Holz erklärt hatte, dass er nicht in die Volleyball-Bundesliga aufsteigen will, folgte prompt ein Leistungsabfall.

 Die Holzerin Caroline Grund erklärt: „Niemand von uns ist Profi.“

Die Holzerin Caroline Grund erklärt: „Niemand von uns ist Profi.“

Foto: Thomas Wieck

Der TV Holz ist als Tabellenvierter der 2. Volleyball-Liga Süd der beste der fünf Aufsteiger. Die anderen stehen auf den letzten vier Rängen. Als der unangefochtene Spitzenreiter VC Offenburg vor anderthalb Wochen bekanntgab, dass er sich aus finanziellen Gründen am Saisonende zurückziehen wird, waren die Holzerinnen plötzlich im Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga. Der TV Holz hätte bei sechs Punkten Rückstand auf den Tabellenzweiten VC Neuwied, der ein Spiel mehr absolviert hat, gute Chancen. Doch von der Clubführung gab es sofort eine Absage. Der Verein sieht sich noch nicht so weit, den Schritt ins Oberhaus gehen zu können. Es folgte die Partie beim Tabellenvierten Roten Raben Vilsbiburg II. Das Hinspiel verlor der TV Holz erst im Tiebreak. Im Rückspiel gab es eine 0:3-Klatsche. Ist die Luft raus, nachdem feststeht, dass es für die Saarländerinnen ab sofort nur noch um die goldene Ananas geht?

„Nein, ist sie nicht“, sagt Trainer Patrick Fielker: „Es war ja nicht so, dass wir gesagt haben, wir gehen die Saison an, um oben mitzuspielen. Das Thema ist hochgekommen, weil die Hinrunde deutlich besser lief als erwartet.“ Die schwache Leistung in Vilsbiburg sei ein Ausrutscher gewesen. „Vor der Saison war der Klassenverbleib das Ziel. Dieses steht weiterhin über allem. Auch wenn es nur noch schwer zu verfehlen ist“, erklärt Fielker. Der TV Holz hatte nach der Hinrunde jedoch erklärt, das Saisonziel nach oben korrigieren zu müssen. „Wir tun uns aber schwer, uns als Mannschaft ein genaues Ziel zu setzen, wo wir die Saison beenden wollen. Ich glaube, dadurch hatten wir einen Hänger“, gibt der 29-Jährige zu.

Und wie sehen die Spielerinnen das? Mittelblockerin Caroline Grund begann erst 2014 mit dem Volleyball. Die 23-Jährige hat sich in nur zwei Jahren beim TV Holz unverzichtbar gemacht. Hat sie keine Ambitionen, den nächsten Schritt zu gehen? „Für mich persönlich könnte es nicht besser laufen“, sagt die Medizinstudentin, ergänzt aber: „Mir fehlt jedoch die Ausbildung, die andere von klein auf haben. Es würde für die 1. Liga nicht reichen, da muss man realistisch sein. Außerdem fehlen den meisten von uns die körperlichen Voraussetzungen.“ Die durchschnittliche Größe der Bundesliga-Spielerinnen liegt bei 1,84 Meter. Beim TV Holz liegt der Schnitt bei 1,77 Meter.

Grund sagt zudem: „Niemand von uns ist Profi. Da müsste man ernsthafte Gespräche führen, ob jemand bereit wäre, mit der Arbeit oder Ausbildung zu pausieren.“ Entsprechend sei es nie Thema gewesen, den Aufstieg ernsthaft in Betracht zu ziehen. „Das war nix, worüber wir uns im Training unterhalten haben, weder Trainer noch Spielerinnen. Weil einfach noch nicht die Struktur vorliegt“, erklärt Grund: „Wir würden in etwas investieren, was keine Zukunft hat. So, wie es ist, ist das die richtige Entscheidung. In jeder Hinsicht.“ Fielker sagt: „Wir wollen uns in der 2. Liga etablieren und die Jugendarbeit aufbauen. Das bleibt das Hauptthema – für mich als Trainer und von Vereinsseite aus.“

Der TV Holz erwartet am Sonntag, 3. Februar, um 16 Uhr den Tabellensechsten SV Lohhof in der Multifunktionssporthalle der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort