Turbulente Flitterwochen

Holz. Premiere des Lustspiels "Flitterwochen": Die Komödie Holz nahm 200 Zuschauer im ausverkauften katholischen Pfarrheim mit auf eine Reise in die 1950er-Jahre. In eine Zeit, als der Mann noch Herr im Hause war und die Frau vor Glück strahlte, wenn ihr der Gatte zwei Regale in der Küche anbrachte, "damit sie es bequemer hat"

Holz. Premiere des Lustspiels "Flitterwochen": Die Komödie Holz nahm 200 Zuschauer im ausverkauften katholischen Pfarrheim mit auf eine Reise in die 1950er-Jahre. In eine Zeit, als der Mann noch Herr im Hause war und die Frau vor Glück strahlte, wenn ihr der Gatte zwei Regale in der Küche anbrachte, "damit sie es bequemer hat". In dieser Zeit spielt die Geschichte von Sabine (Monika Anstett), deren Mutter (Gudrun Michalski), Willi (Ralf Nölke), Ulla (Monika Nölke) und Erich (Andreas Salm). Auch Dienstmädchen Tini (Fee Pfeifer) mischt munter mit. Während eines Urlaubs mit ihrer Tochter hat Frau Mama einen schlimmen Streit mit Willi. So schlimm, dass sie sagt: "Mir ist selten ein Mensch so in tiefster Seele verhasst." Sabine jedoch verliebt sich in Willi und heiratet ihn nach dem Urlaub heimlich. Allerdings traut sie sich nicht, ihrer Mama zu sagen, wer der Auserwählte ist. Um deren Neugier vorerst zu befriedigen, zeigt sie ihr ein Foto von Dr. Erich Stiebel, einem befreundeten Psychologen, und stellt diesen als ihren Göttergatten vor. Dann aber verliebt sich Ulla in jenen Erich und das Chaos nimmt seinen Lauf. Wir wollen nicht zu viel verraten - auch nicht, wie die Geschichte ausgeht - denn das Stück wird noch drei Mal aufgeführt. Das Lustspiel lebt von seiner subtilen Komik und feinem Wortwitz. Auch die Lebensweise in den 1950er-Jahren - als das Patriarchat (Vorrecht der Männer) herrschte und von Emanzipation noch keine Rede war - sorgt für viele Lacher. Köstliche Szenen gibt's zuhauf. So als Erich in der Rolle des falschen Ehemannes derart aufgeht, dass er "seine" Schwiegermama regelrecht anschmachtete, oder als die Mama den falschen Schwiegersohn entlarvte. Das war "großes Kino"! Andreas Salm als selbstverliebter Fatzke war einfach brillant. Nicht minder eindrucksvoll Monika Nölke, die nicht nur mit großen Kulleraugen betörte, sondern auch mit einem Herz zerreißenden Weinkrampf das Publikum anrührte. Ganz toll auch Monika Anstett in der Rolle der unemanzipierten Frau. Auch alle anderen Akteure spielten beeindruckend gut. So beeindruckend, dass der Holzer Ortsvorsteher Arno Montag sagte: "Da sieht man mal, was das alles für gute Schauspieler sind - die benehmen sich ja ganz anders wie im richtigen Leben."

Auf einen BlickDie Akteure im Hintergrund: Regie: Heidi Krächan. Souffleuse: Rosi Schmieden. Weitere Aufführungen: Das Lustspiel "Flitterwochen" wird noch dreimal im katholischen Pfarrheim aufgeführt: am Samstag, 21. November, am Sonntag, 22. November, und am Samstag, 28. November, jeweils 20 Uhr. Karten zum Preise von acht Euro für Erwachsene und fünf Euro für Kinder gibt es im Vorverkauf bei Schreibwaren Altmeyer, Holzer Platz 3, Tel. (0 68 06) 80 05 47. dg

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