Zoff um geplantes Regenrückhaltebecken Taugt Rückhaltebecken zum Bewässern?

Heusweiler · Geplanter Hochwasserschutz für künftiges Wohngebiet am ehemaligen Holzer Sportplatz sorgte für Zoff im Rat.

  Auf dem ehemaligen Holzer Fußballplatz soll ein kleines Wohngebiet entstehen. Dafür muss aber auch ein Regen- und Abwasserrückhaltebecken gebaut werden. Die Überlegung Seitens der NÖL, das Becken so zu gestalten, dass es auch als Wasserreservoir für Grünflächen der Gemeinde genutzt werden kann, sorgte für eine Auseinandersetzung im Heusweiler Gemeinderat.

 Auf dem ehemaligen Holzer Fußballplatz soll ein kleines Wohngebiet entstehen. Dafür muss aber auch ein Regen- und Abwasserrückhaltebecken gebaut werden. Die Überlegung Seitens der NÖL, das Becken so zu gestalten, dass es auch als Wasserreservoir für Grünflächen der Gemeinde genutzt werden kann, sorgte für eine Auseinandersetzung im Heusweiler Gemeinderat.

Auf dem Gelände des ehemaligen Holzer Sportplatzes sollen 20 Einfamilienhäuser gebaut werden (wir berichteten). Die Pläne dafür entwickelte das Heusweiler Bauamt. Weil das Bauamt aber festgestellt hatte, dass es Probleme bei der Ableitung des Schmutz- und Regenwassers geben wird, soll auch ein Regenrückhaltebecken gebaut werden.

Für dessen Lage gibt es zwei Alternativen: zum einen auf dem Gelände des im neuen Wohngebiet geplanten Spielplatzes, zum anderen im Holzer Wald hinter dem Gewerbegebiet. Die Lage im Wald hätte den Vorteil, dass dieses Becken auch das Regenwasser des neu zu erschließenden Gewerbegebietes Saarstraße (nahe des Göttelborner Wasserhochbehälters) aufnehmen könnte. Andererseits wäre der Standort im Wald deutlich teurer für die Gemeinde und den Steuerzahler, da zusätzlich ein 900 Meter langer Regenwasserkanal gebaut und zudem Grundstücke gekauft werden müssten. Daher plädierte die Verwaltung für ein Becken neben dem Spielplatz. Dem Holzer Ortsrat und dem Bau- und Verkehrsausschuss des Gemeinderates wäre dagegen ein Becken im Wald lieber.

Der Gemeinderat stimmte jetzt den Bauplänen für das Wohngebiet und das Rückhaltebecken fast geschlossen zu, wobei der endgültige Standort des Beckens allerdings noch ausgeklammert ist. Nur Rüdiger Flöhl (NÖL) stimmte dagegen. Auf Antrag von Oliver Luksic (FDP) wurde noch der Zusatz formuliert, dass die Baumaßnahme „zeitnah“ umgesetzt werden soll, da sie schon länger dauert als ursprünglich geplant.

Abgelehnt wurden von Gemeinderat und Verwaltung ein Wunsch des Holzer Ortsrates, der gerne einer zweite Zufahrtstraße zum künftigen Wohngebiet gehabt hätte. Diese Straße würde 30 000 Euro kosten und wäre sehr schmal. Rat und Verwaltung waren der Auffassung, dass eine solch schmale Straße zu Verkehrsproblemen für Müll- oder Lieferfahrzeuge führen könne. „Man könnte in dieser Straße nicht wenden. Und wer möchte, wenn er mit einem Anhänger da rein fährt, rückwärts wieder rausfahren?“, sagte Luksic.

Eine kontroverse Diskussion entwickelte sich zwischen Flöhl und Reiner Zimmer (SPD) über das geplante Regenrückhaltebecken. Flöhl hatte gesagt, dass der Bau dieses Beckens auch deshalb Sinn mache, weil im Sommer immer häufiger Trockenphasen zu erwarten seien. Die Gemeinde müsse in diesen Trockenzeiten ihre Grünflächen bewässern und könnte Geld sparen, wenn sie statt einer Bewässerung aus dem Leitungsnetz der Gemeinde auf das gestaute Wasser im Regenrückhaltebecken zurückgreift. „Wir hätten dann die Gelegenheit, mit Tankfahrzeugen Wasser aus dem Becken zu zapfen und dann wohnortnah die gemeindeeigenen Grünflächen zu bewässern“, sagte Flöhl.

Diese Aussage kommentierte Zimmer sarkastisch: Es gebe Leute im Gemeinderat, „die gar nix verstehen“. Zimmer wies darauf hin, dass ein Regenrückhaltebecken lediglich dazu diene, bei Starkregen die häuslichen Abwässer und das Regenwasser aufzunehmen, um die Hauptsammler zu entlasten. „Wenn es nicht regnet, ist das Becken leer“, so Zimmer.

 Reiner Zimmer

Reiner Zimmer

  Rüdiger Flöhl

Rüdiger Flöhl

 Oliver Luksic

Oliver Luksic

Foto: Andreas Engel

Flöhl war verärgert über Zimmers Zurechtweisung und nannte sie „für den Rat und die Allgemeinheit nicht zielführend“. Flöhl betonte, es gäbe nicht nur Regenrückhaltebecken, die nach dem Starkregen komplett leer laufen, sondern auch Becken, die das Regenwasser speichern.

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